Schnelle Fahrt und langsames Laden

Hier hat sich seit unserem vergangenen Test einiges Positives getan. Statt der vier Gänge des S3 sind es nur noch drei, die bei uns sehr zuverlässig automatisch einklickten. Die Sturmey-Archer-Nabenschaltung ist viel treffsicherer geworden. Einen Schreckmoment beim Gangwechsel oder ein für eine Nabenschaltung typisches kurzes Durchdrehen der Kurbel gab es während der Testfahrten nie.

Am Berg mag es beim Anfahren dazu kommen, dass man die Schaltung lieber später in den höheren Gang wechseln lassen würde. Dafür gibt es in der App Profile, die das Schaltverhalten justieren lassen. Eine Möglichkeit, am Rad selbst den Gang zu wechseln, gibt es nicht. Wir vermissten sie im flachen Berlin nicht, aber könnten uns vorstellen, dass das A5 bei Bergtouren eher nicht die erste Wahl sein dürfte. Der verbaute Drehmomentsensor fiel uns zunächst wegen der gut funktionierenden Automatikschaltung überhaupt nicht auf, was für eine gute Abstimmung spricht.

Vier Stufen für flotte Farhrt

Das A5 hat vier Unterstützungsstufen, mit denen man je nach Fahrweise zwischen 55 und 140 km weit kommt. Wir schafften trotz starkem Gegenwind und häufigem Boost mit starker Unterstützung knapp 60 km bei normalen Temperaturen und überwiegend gerader und glatter Strecke. Der Boost bringt uns mit 28 km/h gefährlich nah an die Grenze des Erlaubten (G+).

Schade finden wir, dass man die Stufen nur in eine Richtung schalten kann. Der Knopfdruck am Lenker erhöht jedes Mal die Kraft, die der Motor hinzugibt, bis er bei null ankommt und wieder von vorn beginnt. Hat man sich verdrückt, folgt ein mehrfaches Geklicke, bis man dort angelangt ist, wo man hin wollte. Das hat Konkurrent Lemmo eleganter gelöst: Ein zweifacher Druck auf die Taste ändert den Modus nach unten. Vielleicht lässt sich das aber noch durch ein Firmwareupdate verbessern?

Womit wir bei der App angelangt sind.

  • Das Vanmoof A5 ist kompakt. (Bild: Nina Völkel/Golem.de)
  • Wie gewohnt ist die Frontleuchte starr. (Bild: Nina Völkel/Golem.de)
  • Am Hinterrad ist das Kicklock, die Schaltung ist automatisch. (Bild: Nina Völkel/Golem.de)
  • Am Lenker gibt es jetzt auf beiden Seiten zwei Knöpfe. (Bild: Nina Völkel/Golem.de)
  • Der Ladeanschluss ist gut erreichbar. (Bild: Nina Völkel/Golem.de)
  • Statt des Displays leuchten Ringe am Lenker. (Bild: Nina Völkel/Golem.de)
  • Die App ist wie gewohnt gut gestaltet und nützlich. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Wie gewohnt ist die Frontleuchte starr. (Bild: Nina Völkel/Golem.de)

Sie ist nötig, um die erwähnten Einstellungen des Schaltverhaltens sowie Updates zu übernehmen, kann aber auch Beleuchtung, Klingelton und Unterstützungsstufe ändern. Außerdem bietet sie Statistiken zu Fahrten und entsperrt das Kick-Lock.

Das praktische Fahrradschloss am Hinterrad besteht aus einem Bolzen, der mit einem leichten Tritt eingerastet wird und ein Wegfahren des Rades verhindert. Abstellen lässt sich das A5 mit dem robusten Fahrradständer, der zur Standardausstattung gehört. Wir hätten uns aber auch noch eine Gepäckbefestigung gewünscht.

Während unseres Testzeitraumes installierten wir zwei Updates per App, was das Fahrrad und unser Telefon jedes Mal circa 20 Minuten blockierte. Ebenfalls recht lang ist die Ladedauer: Bis zu sechseinhalb Stunden können vergehen, bis das kompakte und leichte Netzteil das Rad aufgeladen hat.

Innerhalb von etwas mehr als zwei Stunden kamen wir aber schon auf eine halbe Akkuladung. Der Anschluss für das Netzteil ist sinnvoll unter dem Sattel angebracht, was schmutzige Hände verhindern sollte. Der Akku ist nicht entnehmbar, was beim Gewicht des Rades von 22 Kilogramm bedacht werden sollte.

Lieber nicht ohne Strom

Als Fahrrad fährt sich das A5 demzufolge recht schwergängig. Wir mussten das jedoch nur einmal ertragen, als wir ausprobierten, was passiert, wenn der Akku komplett leer ist. Einer der Hauptkritikpunkte unseres Tests des S3 war nämlich, dass das Pedelec mit leerem Akku das Licht, die Klingel und die Gangschaltung deaktivierte.

Beim A5 bleibt die Gangschaltung hingegen im mittleren Gang, Licht und Klingel funktionieren weiterhin.

Das erweiterte Servicenetz für Verkauf und Reparaturen hatten wir bereits erwähnt, aber Vanmoof legt auch einiges an Werkzeug und Zubehör bei: So finden sich neben Schlüsseln für die Sicherheitsschrauben am Rad sogar eine Fußluftpumpe sowie ein Ölfläschchen im Zubehör – obwohl die Kette eigentlich gut geschützt in einer Kunststoffumhüllung steckt.

Den Lenker konnten wir dank der mitgelieferten Abstandsringe leicht nach oben justieren, für alle am Rad nötigen Anpassungen gibt es beim Hersteller aufschlussreiche Videoanleitungen. Bei ernsten Problemen hingegen wird einem die nächste Fahrradwerkstatt aufgrund der proprietären Bauweise der Pedelecs kaum helfen können.

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 Vanmoof A5 im Test: Das Rad ist schnell, nur das Laden dauertVerfügbarkeit und Fazit 
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hifimacianer 08. Mai 2023 / Themenstart

Warum Irrsinn? Viele entscheiden heute eben auch nach Optik und zusätzlicher...

krafel 04. Mai 2023 / Themenstart

Ich kann von VanMoof nur abraten. Die Reparatur kann nur durch zertifzierte Partner...

AppleSilicon 03. Mai 2023 / Themenstart

Darüber machen sich die allermeisten Menschen erst Gedanken nach dem das Fahrrad da ist...

Sorji62 03. Mai 2023 / Themenstart

Informiere dich lieber mal was "diffamieren" heisst, bevor du mich hier diffamierst. Danke.

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