UTM: Nokia lässt Drohnen am Flughafen steigen
Drohnenflüge in Arealen, wo das sonst verboten ist: Nokia testet an einem niederländischen Flughafen ein System, das die unbemannten Fluggeräte sicher steuern soll - in der Nähe von Verkehrsflugzeugen, aber auch in dicht besiedelten Städten.

Drohnen am Flughafen? Geht gar nicht. Geht doch, sagt Nokia: Das finnische Unternehmen testet an einem Flughafen in den Niederlanden ein System, das es ermöglichen soll, die unbemannten Fluggeräte (Unmanned Aerial Vehicle, UAV) in heiklen Umgebungen einzusetzen.
UAV Traffic Management (UTM), etwa Verkehrsleitsystem für unbemannte Fluggeräte, nennt Nokia das System. Damit sollen die Copter auch in Arealen sicher fliegen, in denen sie sonst verboten sind. Dazu gehören neben Flughäfen beispielsweise auch Städte oder Menschenansammlungen.
UAVs müssen außer Sicht gesteuert werden
Für solche Einsätze sind ein automatisierter Flug, die Einrichtung und Einhaltung von Flugverbotszonen sowie die Steuerung der UAVs außer Sicht (Beyond Visual Line Of Sight, BVLOS) notwendig. Wichtig sind dabei sehr kurze Latenzzeiten und eine hohe Zuverlässigkeit. Die sollen durch den Einsatz von LTE und 5G sowie Mobile Edge Computing (MEC) sichergestellt werden.
Nokia wird die Drohnen mit einem LTE-Modem, einem GPS-Transceiver sowie Telemetrie-Modulen ausstatten. Gesteuert wird das UTM durch Nokias Airframe-Plattform. Das System überwacht den Luftraum und steuert die Flugbahnen der UAVs.
Drohnen koordinieren sich
Über eine Smartphone-App kann der Betreiber eine Flugerlaubnis für seine UAVs abrufen, sie informiert ihn zudem in Echtzeit über Flugverbote. Die Copter sollen sich aber untereinander vernetzen und Informationen über dynamische Flugverbotszonen austauschen, damit sie der bemannten zivilen Luftfahrt nicht in die Quere kommen.
Der Test wird am Flughafen Twente in Enschede im Osten der Niederlande stattfinden. Zum Start veranstalten die Beteiligten einen Informationstag für die Öffentlichkeit, an dem verschiedene Einsatzmöglichkeiten für die UAVs vorgeführt werden, etwa um an einem Flughafen Vogelschwärme zu vertreiben.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed