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USA: Nasa-Etats für Wissenschaft könnte halbiert werden

In den USA ist man besorgt über die möglichen Kürzungen des Wissenschaftsetats der Nasa . Noch ist aber nicht klar, wie diese ausfallen.
/ Patrick Klapetz
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Das Nasa-Logo am Kennedy Space Center (Florida, USA) als Symbolbild (Bild: Pixabay)
Das Nasa-Logo am Kennedy Space Center (Florida, USA) als Symbolbild Bild: Pixabay

Der Haushaltsantrag der Vereinigten Staaten von Amerika soll erst in einigen Wochen veröffentlicht werden. Doch bereits jetzt werden die leitenden Beamten der Behörden über die Prioritäten des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump informiert. Auch die Raumfahrtbehörde Nasa erwartet erhebliche Umstrukturierungen(öffnet im neuen Fenster) .

Dazu gehört die Verlegung der Nasa-Zentrale in Außenstellen im ganzen Land. Es werden aber auch massive Etatkürzungen für das wissenschaftliche Programm der Behörde erwartet.

Nasa hält sich vorerst bedeckt

Mehrere Personen, die mit dem Vorschlag des Weißen Hauses vertraut sind, sagten, dass die Kürzungen für das Science Mission Directorate(öffnet im neuen Fenster) der Nasa bis zu 50 Prozent betragen könnten, berichtet das englischsprachige Nachrichtenmagazin Ars Technica.

Es gibt zwar noch keine genaue Zahl; die Kürzungen könnten zudem geringer ausfallen. Jedoch wird es das Wissenschaftsprogramm der Behörde vermutlich am härtesten treffen . Die Nasa selbst hält sich derzeit bedeckt und will keine öffentlichen Spekulationen verbreiten.

Aufregung und bisherige Ausgaben

Die Wissenschaftsgemeinde ist wegen der Gerüchte jedoch besorgt. "Wenn dies umgesetzt wird, wäre das für die Weltraumforschung und -erkundung in den Vereinigten Staaten ein Ereignis, das einem Aussterben gleichkäme" , sagte Casey Dreier, Leiter der Weltraumpolitik bei The Planetary Society.

"So schnell so viel Geld zu verlieren, hat es in der Geschichte der Nasa noch nie gegeben. Es würde schreckliche Entscheidungen erzwingen, einschließlich der Einstellung zahlreicher aktiver, produktiver, unersetzlicher Missionen, der Einstellung fast aller neuen Missionsentwicklungen und der Dezimierung des wissenschaftlichen Personals des Landes" , führt Dreier aus.

Von den rund 25 Milliarden Dollar des Nasa-Budgets sind etwa 30 Prozent für die Wissenschaft vorgesehen. Für das Haushaltsjahr 2024(öffnet im neuen Fenster) beläuft sich dieser Anteil auf 7,4 Milliarden Dollar. Diese Ausgaben teilen sich auf in etwa 2,7 Milliarden Dollar für die Planetenforschung, 2,2 Milliarden Dollar für die Geowissenschaften, 1,5 Milliarden Dollar für die Astrophysik und 800 Millionen Dollar für die Heliophysik.

Radikale Kürzungen zu erwarten

Die vorgeschlagenen Kürzungen werden von Russell Vought vorangetrieben, dem kürzlich bestätigten Direktor des Büros für Verwaltung und Haushalt des Weißen Hauses, das die Haushalts- und Politikprioritäten für eine Präsidialverwaltung festlegt.

Er hatte bereits in einem "Schatten-Budget" für das Haushaltsjahr 2023 Kürzungen vorgeschlagen, um die Erneuerung Amerikas voranzutreiben. "Das Budget sieht auch eine 50-prozentige Kürzung der Nasa-Wissenschaftsprogramme und -ausgaben vor, wobei die fehlgeleiteten Ausgaben für das Kohlenstoffreduktionssystem und die Programme zum globalen Klimawandel reduziert werden" , schrieb Vought in seinem im Dezember 2022 veröffentlichten Bericht(öffnet im neuen Fenster) .

Trump hat nicht das letzte Wort

Trotz Voughts Wunsch ist die Nasa jedoch ausdrücklich mit der Erforschung unseres Planeten beauftragt. Das Kongressgesetz(öffnet im neuen Fenster) , mit dem die Nasa 1958 gegründet wurde, sieht vor, dass die Weltraumbehörde das Wissen der Menschen über die Erdatmosphäre und den Weltraum erweitert.

Letztendlich entscheidet der US-Kongress über die Höhe der Mittel und bewilligt schließlich die Ausgaben. Der Präsident legt lediglich die Haushaltsprioritäten fest. Bislang zeigt der Kongress jedoch wenig Bereitschaft, sich den politischen Prioritäten von Präsident Trump zu widersetzen. Viele der wichtigsten Wissenschaftszentren der Nasa befinden sich in demokratisch geprägten Bundesstaaten wie Kalifornien, Maryland und New York, die im derzeitigen Kongress nicht viel Macht haben.


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