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USA: Mobilfunknetze kommen wegen FWA an Kapazitätsgrenzen

Die USA sind weltweit führend beim Festnetzersatz FWA über Mobilfunk . Das wird langsam zum Problem.
/ Achim Sawall
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Laurent Therivel, Chief Executive Officer von US Cellular, am 8. Oktober 2024 auf dem Mobile World Congress in Las Vegas (Bild: MWC / Screenshot: Golem.de)
Laurent Therivel, Chief Executive Officer von US Cellular, am 8. Oktober 2024 auf dem Mobile World Congress in Las Vegas Bild: MWC / Screenshot: Golem.de

Die Breitbandbranche der USA wächst derzeit vor allem mit Fixed Wireless Access (FWA), dem Festnetzersatz über Mobilfunknetze. Wie der Chef von Chetan Sharma Consulting erklärte(öffnet im neuen Fenster) , sei FWA auf 12,5 Millionen Abonnenten gestiegen - durch Mobilfunkbetreiber wie T-Mobile und Verizon, die über 97 Prozent dieser Zugänge anbieten.

Im ersten Quartal 2025 konnten die Glasfasernetzbetreiber insgesamt rund 652.000 Kunden hinzugewinnen, wie die Finanzanalysten von Bernstein errechneten. Die FWA-Anbieter übertrafen dies mit einem Kundenwachstum von 703.000. Die Kabelnetzbetreiber der USA verloren danach im ersten Quartal insgesamt rund 323.000 Kunden.

"Die Nutzung der Frequenzen von T-Mobile steigt rasant" , schrieben die Bernstein-Analysten. Das Wachstum von FWA-Kunden in den nächsten vier Jahren entspreche einem Zuwachs von über 160 Millionen Smartphone-Nutzern. AT&T habe so stark wie seine Konkurrenten auf FWA gesetzt, weshalb die "Frequenzposition recht solide" sei.

Frequenzknappheit bereits ab 2026

Zuvor hatte bereits eine Auftragsstudie (PDF)(öffnet im neuen Fenster) der Technologieberatung Accenture für die US-Branchenorganisation Cellular Telecommunications Industry Association (CTIA) Ähnliches ergeben: "Neue Mobilfunkdienste wie Fixed Wireless Access (FWA) und neue Anwendungsfälle wie KI, XR-Geräte und autonome Fahrzeuge werden die Haupttreiber dieses Wachstums sein" .

Man erwarte, dass sich die Frequenzknappheit bereits ab 2026 negativ auf die Kunden auswirken wird. Die Netze würden bis zum Jahr 2027 in stark frequentierten Gebieten während der Spitzenzeiten rund ein Viertel des Kapazitätsbedarfs nicht mehr decken können. Natürlich ist die Studie eher als Marketinginstrument der Mobilfunkbranche einzuordnen.

Netzbetreiber gestehen Engpässe durch FWA ein

Der Chef des Mobilfunkbetreibers US Cellular, Laurent Therivel, hatte am 8. Oktober 2024 auf dem Mobile World Congress in Las Vegas in seiner Keynote erklärt , dass Fixed Wireless Access eine 21-mal höhere Datennutzung erzeuge. "Es gibt ein Problem mit der Kapazität" , sagte er.

Auch T-Mobile US hat laut eigenen Aussagen nicht genügend Kapazität für FWA und muss hier eine Million Kunden auf die Warteliste setzen. Das gab Mike Katz, President für Marketing, Strategie und Produkte beim Capital Markets Day des Unternehmens am 19. September 2024 in San Francisco bekannt . T-Mobile habe diese Kunden bisher nicht bedienen können, da man nicht über genügend freie Kapazitäten in seinem 5G-Netz verfüge, erklärte Katz.


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