USA: Für Kunst von Algorithmen gilt kein Urheberrecht

Eine künstliche Intelligenz hat Kunstwerke erstellt. Der Ersteller wollte damit ein Umdenken im Urheberrecht erwirken.

Artikel veröffentlicht am , Lennart Mühlenmeier
Das Kunstwerk von der Creativity Machine - oder von Steven Thaler?
Das Kunstwerk von der Creativity Machine - oder von Steven Thaler? (Bild: Steven Thaler und/oder Creativity Machine)

Wer eine künstliche Intelligenz automatisiert Kunstwerke erstellen lässt, besitzt kein Urheberrecht. Dies hat ein Komitee des US-Urheberrechtsamtes entschieden, nachdem der Antragsteller Berufung zur ersten Entscheidung aus dem Jahr 2019 eingelegt hatte.

Das Copyright Review Board (CRB) begründet seine Entscheidung vom 14. Februar damit, dass Maschinen keine Vertragspartner sein könnten, wie The Verge berichtet. Somit liege keine vertragliche Vereinbarung wie ein Auftrag zur Erstellung des Werkes vor, die im Sinne des US-Urheberrecht notwendig wäre.

In seinem Schreiben erläutert das CRB den Sachverhalt wie folgt: Der Urheber des Kunstwerks ist als Creativity Machine angegeben, als Urheber der Maschine der Antragsteller Steven Thaler. Die Kunst sei "autonom von einem Computer-Algorithmus erstellt" worden. Thaler beantragte eine Registrierung des Werkes als Besitzer der Creativity Machine. Zudem führte Thaler an, dass das Werk als "Work for hire" erstellt worden sei.

"Work for hire" bedeutet im US-Urheberrecht, dass der eigentliche Verfasser eines Werks das Urheberrecht an den Auftraggeber abtritt. Dies ist beispielsweise bei der Produktion von Musik und Spielfilmen gängige Praxis. Wie das CRB festhält, ist für diese Regelung aber ein rechtsverbindlicher Vertrag notwendig: ein Arbeitsvertrag oder eine Übereinkunft zu genau diesem Aspekt. Diesen Vertrag könne die Maschine aber nicht abschließen.

Ersteller will Veränderungen im Urheberrecht

Das Werk namens A Recent Entrance to Paradise soll eine Nahtoderfahrung darstellen und verarbeitet visuelle Elemente eines Drogentrips. Da es jedoch so gut wie keinen menschlichen Beitrag zu dem Kunstwerk gebe, reiche es nicht, um Urheberrecht vor dem Amt zu beantragen, argumentiert das CRB.

Thaler hielt dagegen, dass er sich vor fälschlichen Eintragungen für das Urheberrecht an dem Werk schützen wolle. Mit diesem Antrag wolle er Veränderungen im Urheberrecht erwirken, so dass auch computergestützte Kunst geschützt sei.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


bennob87 23. Feb 2022

Die Definition die der OP im Brockhaus von 1995 gelesen hat :D

M.P. 23. Feb 2022

Ich glaube, beim im Artikel geschilderten Fall, hat es der "Ersteller" darauf angelegt...

Tiles 22. Feb 2022

Da sieht es schon bei von Menschen erstellten Texturen seit Jahren schlecht aus. Googel...

Lawuser 22. Feb 2022

Der Urheberrecht schützt die konkrete Ausgestaltung einer Idee (das Werk), nicht die Idee...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Direkte-E-Fuel-Produktion
Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss

Der Sportwagenhersteller will künftig E-Fuels direkt im Fahrzeug produzieren. Dazu übernimmt Porsche das strauchelnde Start-up Sono Motors.
Ein Bericht von Friedhelm Greis

Direkte-E-Fuel-Produktion: Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss
Artikel
  1. BrouwUnie: Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis
    BrouwUnie
    Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis

    Tesla hat, wie von Elon Musk versprochen, nun eine eigene Biermarke im Angebot und verkauft drei Flaschen für knapp 90 Euro.

  2. Google: Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt
    Google
    Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt

    Eine wohl undokumentierte API-Änderung führte zu der Acropalypse-Sicherheitslücke. Das Problem dabei ist Google schon früh gemeldet worden.

  3. Automobil: Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken
    Automobil
    Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken

    Bei der Hacking-Konferenz Pwn2Own 2023 hat ein Forschungsteam keine zwei Minuten benötigt, um ein Tesla Model 3 zu hacken. Das brachte dem Team jede Menge Geld und einen neuen Tesla ein.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • ASUS VG27AQ1A QHD/170 Hz 269€ • Crucial P3 Plus 1 TB 60,98€ • ViewSonic VX3218-PC-MHDJ FHD/165 Hz 227,89€ • MindStar: be quiet! Pure Base 600 79€ • Alternate: Corsair Vengeance RGB 64-GB-Kit DDR5-6000 276,89€ und Weekend Sale • Elex II 12,99€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /