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USA: "Diese Regierung interessiert sich nicht für Wissenschaft"

Regierungsmitarbeiter warnen vor verdeckten und ideologisch motivierten Überprüfungsverfahren in der US -Behörde für Wissenschaftsförderung.
/ Mike Faust
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Die Mitarbeiter der National Science Foundation erhoffen sich Hilfe von der demokratischen Abgeordneten Zoe Lofgren. (Bild: Reuters)
Die Mitarbeiter der National Science Foundation erhoffen sich Hilfe von der demokratischen Abgeordneten Zoe Lofgren. Bild: Reuters

Mitarbeiter der US-Behörde für Wissenschaftsförderung, der National Science Foundation (NSF), haben am 22. Juli 2025 einen Protestbrief an den US-Kongress(öffnet im neuen Fenster) geschickt. Darin warnen sie vor politisch motivierten und rechtlich fragwürdigen Maßnahmen der US-Regierung unter Donald Trump.

Der Brief richtet sich auch an die demokratische Abgeordnete Zoe Lofgren, die als ranghöchstes Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft, Raumfahrt und Technologie des Repräsentantenhauses fungiert, und fordert den US-Kongress nachdrücklich dazu auf, in die drastischen Budgetkürzungen, Massenentlassungen und die Streichung von Fördermitteln einzugreifen.

Auch gegen die Einbehaltung von Milliarden an bewilligten Mitteln, den vermeintlich erzwungenen Kündigungen und die für nächstes Jahr geplante Räumung der NSF aus ihrem Hauptsitz soll der US-Kongress vorgehen.

Abschaffung institutioneller Schutzmaßnahmen

Durch diese Maßnahmen drohe die Zerstörung der Behörde, heißt es in dem Brief weiter, der von 150 Personen unterschrieben wurde. Bis auf den NSF-Mitarbeiter Jesus Soriano, der zugleich Vorsitzender der lokalen Gewerkschaft der Regierungsangestellten (American Federation of Government Employees, AFGE) ist, wollten die übrigen Unterzeichner aus Angst vor Repressionen anonym bleiben.

Das Beunruhigendste sei, dass der Brief "ein verdecktes und ideologisch motiviertes sekundäres Überprüfungsverfahren durch unqualifizierte politische Beauftragte" aufdecke, sagte Soriano laut Ars Technica(öffnet im neuen Fenster) . Wissenschaftler, Programmbeauftragte und Mitarbeiter würden laut Soriano wegen ihrer Arbeit ins Visier genommen, heißt es weiter.

Dies sei Teil einer "umfassenderen Agenda zur Abschaffung institutioneller Schutzmaßnahmen, zur Durchsetzung von Demagogie bei Entscheidungen über Forschungsgelder und zur Untergrabung der Wissenschaft."

Republikaner haben Mehrheit im US-Kongress

Lofgren versprach während einer Pressekonferenz am 23. Juli 2025(öffnet im neuen Fenster) , Soriano vor Vergeltungsmaßnahmen zu schützen. Sie kritisierte das Vorgehen der Trump-Regierung als "tiefe Schande" und stellte fest, dass die "erschreckenden Aussagen" des Briefs alle wahr seien.

Die Mitarbeiter des NFS erhoffen sich von Lofgren sofortige Maßnahmen. Diese könne aber nicht viel bewegen, sagte der nationale Vorsitzende der AFGE, Everett Kelley, in derselben Pressekonferenz. Das liege daran, dass die Republikaner die Mehrheit in beiden Kammern des US-Kongresses halten und nicht bereit seien, sich gegen Trumps Vorgehensweise zu stellen. Von Lofgren hieß es dazu: "Diese Regierung interessiert sich nicht für Wissenschaft."

Viele Behörden in den USA sind seit Donald Trumps Machtantritt von Kürzungen und Entlassungen betroffen, so zum Beispiel auch das National Institute of Standards and Technology (NIST), bei dem die Forschung zur Atomspektroskopie vor dem Aus steht.


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