USA & China: Im Handelskrieg geht es jetzt um Speicher
Dem US-Speicherhersteller Micron droht ein Importverbot in China. Die US-Regierung möchte, dass Samsung und SK Hynix die Lücke nicht schließen.

Die US-Regierung will einem Bericht der Financial Times zufolge (Paywall) einen weiteren Verbündeten im Handelskonflikt mit China gewinnen: Südkorea. Diesmal geht es nicht um Maschinen und Technologie, sondern um Speicherchips. Die US-Regierung soll Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol gebeten haben, Samsung und SK Hynix dazu zu bewegen, ihre Exporte in die Volksrepublik nicht zu steigern. Das will die Wirtschaftszeitung von Vertrauten des Präsidenten vor dessen Reise zu Gesprächen in die USA erfahren haben.
Hintergrund sind Untersuchungen chinesischer Aufsichtsbehörden gegen das US-Unternehmen Micron. Wie bei den US-Handelsbeschränkungen wird das begründet mit Befürchtungen um die nationale Sicherheit. Die Behörden könnten, als Vergeltungsmaßnahme für die restriktiven Handelsbeschränkungen der USA (g+), ein Importverbot aussprechen. Die so entstehende Nachfragelücke sollen, so wünscht es sich die US-Regierung, Samsung und SK Hynix nicht mit mehr Exporten schließen.
Angesichts der aktuell schwachen Nachfrage sowohl nach Flash als auch DRAM, vollen Lagern und unausgelasteten Produktionskapazitäten ist das viel verlangt. Die beiden südkoreanischen Speicherhersteller würden sich ein Umsatzplus von rund 3,3 Milliarden US-Dollar entgehen lassen – diesen Betrag erwirtschaftete Micron 2022 laut Bilanz (PDF) mit seinen Produkten in China.
Wichtigste Halbleiternationen vereint
Sollte Südkoreas Regierung den Wünschen der USA nachkommen, wären nicht nur die Hersteller der Produktionstechnik für Halbleiter Teil der US-Allianz gegen China. Hier hatte die US-Regierung kürzlich Japan dafür gewonnen, ihre Bemühungen, China von wichtigen Maschinen und Materialien abzuschneiden, zu unterstützen. Mit Südkorea und Taiwan wären auch die wichtigsten Hersteller von Halbleitern Teil der US-Allianz.
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Nein, Chinas Behörden führen Untersuchungen gegen das US-unternehmen Micron und erwägen...
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