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US-Politik: Space-Force-Chef sieht Chinas Weltraumwaffen als Bedrohung

Die USA und China dringen immer weiter ins All vor. Der Chef der Space Force nennt Peking eine "mächtige destabilisierende Kraft" .
/ Patrick Klapetz
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China und USA: der Weltlauf im Weltraum, der kein normales Wettrennen ist (Bild: Pixabay, golem.de)
China und USA: der Weltlauf im Weltraum, der kein normales Wettrennen ist Bild: Pixabay, golem.de

Der Leiter der US-amerikanischen Weltraumstreitmacht Space Force, General Chance Saltzman, beurteilt das chinesische Weltraumwaffen-Arsenal als besorgniserregend. Bei einer Befragung durch die Kongresskommission zur Überprüfung von Wirtschaft und Sicherheit zwischen den USA und China(öffnet im neuen Fenster) wies Saltzman auf chinesische Versuchssatelliten hin, die nachweislich in der Lage seien, andere Satelliten zu manipulieren (g+) . Diese Technologien könnten von zivilen Inspektions- und Reparaturmissionen zu militärischen Zwecken umfunktioniert werden.

Zu den chinesischen Weltraumwaffen gehören auch bodengestützte Anti-Satelliten-Raketen, Lasersysteme und andere Möglichkeiten zur elektronischen Kriegsführung .

Vergleiche "irreführend"

Die Kongresskommission wollte unter anderem wissen, ob China in Sachen Weltraumfähigkeiten auf dem zweiten Platz direkt hinter den USA steht. Saltzman wies darauf hin, dass direkte Vergleiche irreführend sein könnten. China konzentriere sich hauptsächlich auf die westpazifische Region, während die USA eine globale Präsenz aufrechterhielten.

Der Wettlauf zwischen China und den USA sei kein einfaches Weltraumwettrennen, warnte der Leiter der Raumfahrtabteilung. Chinas schnell voranschreitendes Raumfahrtprogramm stelle eine bedeutende Herausforderung für die US-amerikanische Vorherrschaft im Orbit dar. Pekings Weltraumambitionen seien eine "mächtige destabilisierende Kraft" in dem zunehmend umkämpften Gebiet.

Wo Saltzman Optimierungsbedarf sieht

Saltzman hatte zuvor von einer "übermäßig restriktiven Weltraumpolitik und überholten Denkweisen" der USA gesprochen, stellte jedoch klar, dass die Weltraumproblematik "noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass wir unsere Politik anpassen müssen" . Der Chef der Space Force nannte aber mehrere Bereiche, in denen politische Anpassungen von Vorteil sein könnten, unter anderem eine Straffung der Genehmigungsverfahren für Tests in der Umlaufbahn und die Validierung von Taktiken.

"Wir müssen für Tests und Schulungen sehr strenge Genehmigungsverfahren durchlaufen. Wir führen alle Schulungen in Simulationen durch, Live-Schulungen sind aufgrund der geltenden Richtlinien nicht möglich" , erklärte Saltzman. Er betonte jedoch, dass Ressourcenbeschränkungen und nicht politische Beschränkungen die größere Herausforderung darstellen.

Andere Expertenmeinung unterstreicht Saltzmans Aussagen

Der Präsident der Commercial Space Federation, David Cavossa, betonte während seiner Befragung, dass die USA zwar ihre Position als Weltmarktführer in der Raumfahrt beibehielten, China jedoch "aggressiv sein Ziel verfolgt, bis 2050 Weltmarktführer in der Raumfahrt zu werden " .

Chinas Vorteile seien unter anderem die staatliche Finanzierung und die geringeren regulatorischen Beschränkungen. Er verwies auf Pekings Fortschritte bei der Tiangong-Raumstation , bei Mondforschungsinitiativen , der Erforschung des Mars und dem schnellen Aufbau von Satellitenkonstellationen in der niedrigen Erdumlaufbahn.


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