US-Kampagne: Vodafone sieht keine Sicherheitsprobleme mit Huawei
Vodafone unterzieht seine Netzwerkausrüstung Sicherheitstests. Doch Technik von Huawei wird nicht im Kernnetzwerk eingesetzt.

Mit Vodafone hat ein weiterer großer Mobilfunkbetreiber Huawei in der Auseinandersetzung mit den USA das Vertrauen ausgesprochen. "Vodafone setzt neben den Produkten anderer Netzwerkausstatter auch seit circa zehn Jahren Produkte vom weltweit größten Anbieter von Netzwerkausstattung, Huawei, in seinen Netzen ein", sagte der Sprecher von Vodafone Deutschland Volker Petendorf Golem.de auf Anfrage. Alle Produkte der Lieferanten würden laufend in eigenen Laboren auf Sicherheit, Leistungsfähigkeit und Funktionalität untersucht.
In dem Netz würden ausschließlich Komponenten eingesetzt, die das strenge Benchmarking des Konzerns bestünden. "Vodafone hält sich stets an alle gesetzlichen Vorschriften und Bestimmungen in einem Land für die Verwendung von Komponenten in seinen Netzen", betonte Petendorf.
Im Kernnetzwerk würden keine Produkte von Huawei eingesetzt. Die Netzwerkausstattung von Huawei werde bei Vodafone Deutschland im RAN (Radio Access Network) genutzt, also etwa in Antennen an Basisstationen. 5G ändere daran nichts. Auch gebe es derzeit keine Pilotprojekte in Deutschland mit Huawei für 5G.
"Übrigens produzieren oder montieren derzeit nahezu alle Hersteller von Netzwerkausstattung in China, einige Hersteller haben dort auch eigene Forschungsabteilungen", sagte Petendorf. Ericsson verfügt nach eigenen Angaben in China über mehrere Joint-Venture-Unternehmen, darunter Produktionsfirmen. Auch Nokia produziert in China.
Die Telefónica Deutschland nannte das Unternehmen "anerkannt und zuverlässig". Die Deutsche Telekom warnte davor, Huawei vom Netzausbau in Deutschland zu verbannen. Erkenntnisse des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) oder der Sicherheitsbehörden gegen Huawei lägen dem Konzern nicht vor.
Die USA sehen Huawei wegen angeblicher Verbindungen zur chinesischen Regierung als Bedrohung für die nationale Sicherheit. Die US-Regierung unter Donald Trump arbeitet in einer außergewöhnlichen internationalen Kampagne daran, verbündete Länder davon zu überzeugen, Sanktionen einzuführen.
Keine Beweise gegen Huawei
Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass die USA der deutschen Regierung keine Belege für ihre Anschuldigungen vorlegen könnten: "Alle Bitten an die USA, die vorliegenden Informationen über eventuelle Sicherheitslücken zu teilen, blieben erfolglos." Das lässt laut den Quellen von Golem.de vermuten, dass es keine Belege gibt, sondern die USA ihren Handelskrieg gegen China weiter eskalieren wollen.
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