US-Handelsministerium: Huawei der Beobachtung von Raketensilos beschuldigt
Huawei-Mobilfunktechnik soll aus den USA Informationen zu Militärbasen und Raketensilos ausleiten. Doch die Netzwerkbetreiber würden dies laut Experten erkennen.

In den USA laufen Ermittlungen des Handelsministeriums gegen Huawei, weil dessen Mobilfunktechnik Informationen zu Militärbasen und Raketensilos erfassen und nach China weiterleiten könnte. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Untersuchung wurde bereits kurz nach dem Amtsantritt von Joe Biden Anfang vergangenen Jahres eröffnet, aber bisher nicht öffentlich gemacht.
Die Behörde hatte Huawei im April 2021 vorgeladen und befragt, was Mobilantennen von Smartphones erfassen und nach China weitergeben könnten und ob etwa Nachrichten und Geolokalisierungsdaten dazu gehörten, heißt es in dem zehnseitigen Dokument, das Reuters vorliegt. Huawei ist wegen der juristischen Vorladung der US-Behörde gesetzlich zum Stillschweigen verpflichtet. Grundlage der Vorwürfe sind theoretisch-technische Überlegungen, wonach jegliche Ausrüstung, die sendet und empfängt, im Prinzip umgewidmet werden könnte, hat Golem.de aus Sicherheitskreisen erfahren.
Ausrüster betreiben die Netze jedoch nicht selbst. Laut Angaben des Chaos Computer Clubs (CCC) vom März 2021 könnten Firmen wie Huawei, ZTE, Nokia und Ericsson grundsätzlich Schwachstellen bereitstellen, die zur Beeinträchtigung der Vertraulichkeit, aber auch Verfügbarkeit und Integrität eines Kommunikationsnetzes geeignet seien. Doch das "ließe sich mit großer Wahrscheinlichkeit" sowohl nachweisen als auch zuschreiben. Die ökonomischen Konsequenzen für den Hersteller wären laut CCC fatal.
Chaos Computer Club: Netzwerkbetreiber würden Zugriffe erkennen
Die Beeinträchtigung der Integrität des Netzes könnte im Umlenken von Verbindungen bestehen, was aber einen "breitbandigen Zugang zum manipulierten Zielnetz" voraussetzen würde. Der Netzwerkbetreiber könne diese Zugriffe erkennen und unterbinden, "da relevante Teile der kritischen Kommunikationsinfrastrukturen nicht ungehindert über das Internet administrativ erreichbar sind", erklären die Experten vom CCC.
Zudem ist Huawei in den USA bereits seit dem Jahr 2012 de facto vom Markt für Mobilfunknetzwerke und für Internet Service Provider ausgeschlossen. Nur kleinere regionale US-Netzbetreiber waren davon nicht erfasst. Das änderte sich mit dem Präsidialerlass von Donald Trump, dem der US-Senat im Februar 2020 als Rip and Replace Act zustimmte. Seitdem wird die gesamte Ausrüstung von Huawei und ZTE in den Netzen entfernt.
Die USA werfen Huawei seit Jahren vor, Hintertüren für den chinesischen Geheimdienst in seiner Mobilfunkausrüstung eingebaut zu haben, was Huawei bestreitet. Huawei meint, kein chinesisches Gesetz könne den Netzwerkausrüster zwingen, seine Kunden auszuspionieren. Belege für die Anschuldigungen wurden von der US-Regierung nie vorgelegt. Tatsächlich wollten die USA laut Experten den wachsenden technischen Vorsprung von Huawei eindämmen und verhindern.
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Irgendwie hat mich die Headline auch verwirrt. Musste es zweimal lesen um nicht drauf...
https://m.pnn.de/ueberregionales/teurer-kaffee-und-gefaehrliche-autos-china-prangert...
Zitat: Ist der Winkel nicht richtig wird einfach durch Funkpeilung per Satellit das...
wohl beauftragt sind irgendwas, und sei es noch so idiotisch, gegen Huawei zu finden oder...
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