US-Embargo: Huawei verliert seinen wichtigsten Chiphersteller TSMC
In einigen Monaten erhält Huawei von TSMC keine SoCs und Prozessoren mehr. Andere Auftragshersteller dürften dies nicht komplett ausgleichen können.

Der weltgrößte Chipauftragshersteller TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) führt keine neuen Bestellungen von Huawei mehr aus. Das berichtet die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei Asian Review unter Berufung auf mehrere Quellen. Wer wie der taiwanische Auftragshersteller TSMC im Ausland Software oder Hardware aus den USA verwendet, darf nicht mehr für Huawei produzieren, ohne zuvor eine Lizenz aus den USA zu erhalten, hatte das US-Handelsministerium am 15. Mai 2020 erklärt.
"TSMC hat die Annahme neuer Bestellungen von Huawei gestoppt, um die neuesten Exportkontrollbestimmungen vollständig einzuhalten", sagte eine mit der Situation vertraute Person der Nikkei Asian Review. "Aber Aufträge, die bereits in Produktion sind und Bestellungen, die TSMC vor dem neuen Verbot entgegengenommen hat, sind nicht betroffen und könnten fortgesetzt werden, wenn diese Chips vor Mitte September ausgeliefert werden könnten."
"Es ist eine schwierige Entscheidung für TSMC, da Huawei der zweitgrößte Kunde des Unternehmens ist, aber der Chiphersteller muss die US-Vorschriften einhalten", sagte eine andere mit der Angelegenheit vertraute Person der Nikkei Asian Review.
Huawei, der weltweit größte Hersteller von Telekommunikationsausrüstung und zweitgrößter Smartphone-Hersteller, verlässt sich bei der Herstellung seiner fortschrittlichen Chip-Designs stark auf TSMC - einschließlich aller mobiler Prozessoren, die in den Flaggschiff-Smartphones von Huawei verwendet werden. Das taiwanische Unternehmen, das auch Prozessoren für künstliche Intelligenz und Netzwerkchips für Huawei herstellt, gilt als entscheidender Partner Huaweis.
Huawei Chips: Neue Partner können helfen
Huawei ist nach Apple der zweitgrößte Kunde von TSMC und macht 15 bis 20 Prozent seines Jahresumsatzes aus. Laut einer Schätzung von Bernstein Research ist Huawei außerdem für bis zu 20 Prozent des Umsatzes des chinesischen Auftragsherstellers SMIC verantwortlich.
Huawei hat auch eine Vielzahl anderer Optionen geprüft, darunter die gemeinsame Entwicklung mit dem europäischen Chiphersteller STMicroelectronics, einem langjährigen Zulieferer. Dies löst jedoch nicht alle Probleme bei der Chipversorgung für Huawei. SMIC ist der größte lokale Auftragsfertiger in China, die weltweit führenden Foundries sind TSMC in Taiwan und Samsung in Südkorea.
Den Kirin 710A lässt Huawei derweil bei SMIC produzieren. Er entsteht dort in einem 14-nm-Verfahren, welches hinsichtlich seiner Prozesseigenschaften aber nicht mit 14LPE/14LPE von Samsung oder 16FFC von TSMC zu vergleichen ist.
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