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US-China-Spannungen: Chinesische Staatsbürger dürfen nicht mehr bei Nasa arbeiten

Die USA verschärfen das Vorgehen gegenüber China in der Raumfahrt . Der Ausschluss von chinesischen Staatsbürgern mit US-Visum ist dabei die jüngste Eskalationsstufe.
/ Patrick Klapetz
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Die Nasa verbietet chinesischen Staatsbürgern den Zutritt zu ihren Anlagen. (Bild: Pixabay)
Die Nasa verbietet chinesischen Staatsbürgern den Zutritt zu ihren Anlagen. Bild: Pixabay

Die USA verschärfen ihren Anti-China-Kurs, vor allem in der Raumfahrt. Seit dem 5. September 2025 sind chinesische Staatsbürger mit gültigen US-Visa von der Teilnahme an den Programmen der US-Raumfahrtbehörde Nasa ausgeschlossen(öffnet im neuen Fenster) .

Sie haben keinen physischen oder digitalen Zugriff mehr auf Nasa-Einrichtungen oder deren Netzwerke. Ihnen wird selbst die persönliche und virtuelle Teilnahme an Sitzungen verwehrt, die ihre Arbeit betreffen.

Da die Entscheidungen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts vertraulich waren, wollten einige der betroffenen Personen gegenüber dem Nachrichtenportal Bloomberg anonym bleiben.

Nasa bestätigt Anti-China-Vorgehen

Mittlerweile bestätigte auch Nasa-Sprecherin Bethany Stevens den Schritt der Behörde: "Die Nasa hat interne Maßnahmen in Bezug auf chinesische Staatsangehörige(öffnet im neuen Fenster) ergriffen, einschließlich der Beschränkung des physischen und Cyber-Sicherheitszugangs zu unseren Einrichtungen, Materialien und Netzwerken, um die Sicherheit unserer Arbeit zu gewährleisten."

Bisher durften chinesische Staatsangehörige als Auftragnehmer, Doktoranden, Universitätswissenschaftler oder Studenten an der Forschung der Behörde mitwirken, jedoch nicht als Mitarbeiter.

Der Ausschluss chinesischer Staatsbürger geschieht in einer Zeit, in die USA ihre Anti-China-Rhetorik angesichts des Wettlaufs beider Nationen zum Mond verschärfen. Die Spannungen haben seit dem Amtsantritt von Donald Trump im Januar zugenommen. Die Länder befinden sich in einem handelspolitischen Kleinkrieg und sowohl China als auch die USA planen, in den nächsten fünf Jahren astronautische Missionen zum Mond zu schicken.

USA wollen China im Weltlauf zum Mond schlagen

"Wir befinden uns gerade in einem zweiten Wettlauf ins All" , erklärte der amtierende Nasa-Administrator Sean Duffy am 10. September 2025 während eines Livestreams der Behörde vor Reportern. "Die Chinesen wollen vor uns zurück auf den Mond. Das wird nicht passieren. Amerika war in der Vergangenheit führend im Weltraum, und wir werden auch in Zukunft führend im Weltraum sein."

Am 3. September 2025 fand eine Anhörung von geladenen Gästen aus der Raumfahrtindustrie, darunter auch der ehemalige Nasa-Administrator Jim Bridenstine, unter dem Titel There's a Bad Moon on the Rise (zu dtsch.: Es geht ein böser Mond auf) vor dem Handelsausschuss des Senats statt(öffnet im neuen Fenster) . Dabei zeigten sich die Befragten einig, dass China das Wettrennen zum Mond gewinnen könnte .

"Die Nasa wird China nicht auf dem Mond schlagen: Das war die Aussage gestern. Das war ein Seitenhieb auf die gesamte Nasa" , sagte Duffy am 4. September 2025 während einer behördenweiten Ansprache(öffnet im neuen Fenster) . "Wir werden die Chinesen auf dem Mond schlagen. Wir werden dies sicher tun. Wir werden es schnell tun. Wir werden es richtig machen."

Am 10. September 2025 erklärte der texanische Senator Ted Cruz auf dem Luft- und Raumfahrtgipfel der US-Handelskammer, man müsse sicherstellen, dass "die USA und nicht China die Spielregeln im Weltraum bestimmen" .

Das jüngst vom texanischen Senatsausschuss für Handel, Wissenschaft und Verkehr bereitgestellte Finanzpaket für den Bau der SLS-Mondrakete und des Orion-Raumschiffs ist laut Cruz von zentraler Bedeutung, um "sicherzustellen, dass amerikanische Astronauten und nicht Chinesen zum Mond zurückkehren und den Weg zum Mars anführen werden" .


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