Urlaubstours: Unister räumt Datenschwachstelle bei Flugbuchungen ein
Unisters Urlaubstours behauptet, nach einer Datenpanne "Produkte mit Ryanair-Flügen vom Markt genommen" zu haben. Doch Ryanair kooperiert gar nicht offiziell mit Unister und wehrt sich gerichtlich gegen dessen Buchungen in seinen Systemen.

Die Unister-Gesellschaft Urlaubstours räumt Probleme bei der Datensicherheit ihrer Buchungen von Ryanair-Flügen ein. "Der Reiseveranstalter Urlaubstours hat Produkte mit Ryanair-Flügen vom Markt genommen, unmittelbar nachdem man informiert wurde, dass es ein Datenproblem geben könnte. Die Schwachstelle ist mittlerweile überwiegend sowohl für bestehende Buchungen, als auch für Neubuchungen behoben und soll im Laufe des Freitags, dem 4. Januar, komplett behoben sein", erklärte Urlaubstours.
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- Computer Bild kritisiert auch Ryanair
Computer Bild hatte zuvor berichtet, dass die Namen und Flugrouten von Tausenden Passagieren, die über Urlaubstours eine Reise bei Ryanair gebucht hätten, im Internet eingesehen und manipuliert werden könnten.
Ryanair bietet seinen Kunden ein Login zu ihrem Konto über ihre registrierte E-Mail-Adresse und eine Reservierungsnummer an. Laut Computer Bild bucht Urlaubstours aber "offenbar für Tausende seiner Kunden Flüge bei Ryanair über jeweils dieselbe E-Mail-Adresse". So seien über diese eine E-Mail-Adresse zusammen mit einem beliebigen gültigen Reservierungscode Buchungen von über 4.700 Menschen online einseh- und veränderbar, berichtete Computer Bild weiter.
Ryanair-Sprecher Stephen McNamara erklärte Computer Bild, Urlaubstours agiere sowieso ohne Einwilligung der Fluglinie: Die Unister-Tochter buche tausendfach Reisen zum Ryanair-Preis und biete sie dann als eine Art Vermittler über Urlaubstours teurer an. Da alles über die eine Mail-Adresse für Reservierungen von Urlaubstours laufe, sei die Kommunikation mit dem Kunden für Ryanair fast unmöglich.
Auf Anfrage von Golem.de sagte Ryanair-Sprecherin Henrike Schmidt, dass die Fluglinie Unister wegen dieser Drittbuchungen verklagen werde. "Es ist kein Leck auf unserer Seite. Solche Buchungen sollten gar nicht erst zustande kommen; darum gehen wir gerichtlich dagegen vor. Wir kooperieren nicht mit Reisebüros oder Drittanbietern. Die erhalten von uns kein Kontingent. Dieser dritte Weg fällt bei uns offiziell komplett weg", erklärte Schmidt. Unister verwende eine E-Mail-Adresse und gebe diese auch noch an die Kunden weiter.
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