Urheberrecht: Geheimes Treffen zwischen Google, Sony und US-Heimatschutz
Der Sony-Hack bringt weiteres unerfreuliches Material für das Unternehmen zutage. Eine E-Mail lässt auf eine ungewöhnliche Allianz mit Google im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen schließen.

Der Kampf gegen Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen ist offenbar auch ein Thema für das US-Heimatschutzministerium. Das geht aus einer E-Mail hervor, die im Zusammenhang mit dem Hack des Filmstudios Sony Pictures Entertainment geleakt und von dem US-Onlinemagazin The Verge veröffentlicht wurde. Demnach lud das US-amerikanische Department of Homeland Security im März 2012 eine illustre Gruppe von Unternehmensvertretern ein, um einen "'Kompromiss' bei den Google-Themen zu finden".
In der E-Mail, die an Sony-Pictures-Chef Michael Lynton gerichtet war, hieß es weiter: "Google ist offenbar willens, mehr zu tun, als es öffentlich (und nicht so öffentlich) behauptet. Google hat Sie als den ausgewogensten und vernünftigsten Vertreter auf Seiten der Studios vorgeschlagen und speziell Ihre Teilnahme verlangt. Kein anderes Studio nimmt daran teil." Google wurde vom Vizepräsidenten Vinton Cerf repräsentiert, auch Stephen Crocker von der Internetverwaltung Icann nahm teil. Cerf und Crocker würden sich bereits seit Kindertagen kennen und hätten gemeinsam die Grundlagen für das Internet gelegt, hieß es in der E-Mail.
"Sehr vertrauliches" Treffen
Ebenfalls eingeladen wurde der Chef des Pharmazieunternehmens Eli Lilly, John Lechleiter, sowie der Präsident des National Center for Missing & Exploited Children, Ernie Allen. Eli Lilly ging es wohl um die Bekämpfung von Onlinehandel mit gefälschten Medikamenten. Lechleiter schlug zudem vor, einen Vertreter des Sprachsoftwareunternehmens Rosetta Stone einzuladen. Das Heimatschutzministerium wollte die Runde aber so klein wie möglich halten, da eine "kleine Gruppe konstruktiver und produktiver ist". Zudem sollte das Treffen "sehr vertraulich" behandelt werden.
Laut Verge gibt es keine Hinweise auf den konkreten Inhalt des Treffens, bei dem Themen wie Urheberrechtsverletzungen, Produktpiraterie und Kampf gegen kinderpornografische Darstellungen aber besprochen worden sein dürften. Google setzt allerdings bereits seit 2008 eine von Microsoft entwickelte Technik ein, um Fotos mit pädophilen Darstellungen in seinen Diensten aufzuspüren.
Seit 2012 ist die Zahl der Löschanfragen für Seiten mit urheberrechtlich geschütztem Material sprunghaft angestiegen und liegt inzwischen bei mehr als einer Million pro Tag. Zuletzt hatte Google bekanntgegeben, Websites in den Suchergebnissen herabzustufen, die unerlaubt geschützte Inhalte verbreiten. Die Meldungen von Urheberrechtsverstößen sollen sich auch auf die Autocomplete-Funktion auswirken.
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