Erster Erfolg mit einem Public-Domain-Film
Vom Undergrounderfolg aufmerksam gemacht, kaufte sich der Filmverleih New Line Cinema ebenfalls eine Kopie des gemeinfreien Films bei einem Sammler und brachte ihn wieder in die US-amerikanischen Kinos. Es war einer der ersten Erfolge für den damals noch jungen Verleih, der heute für die Herr der Ringe-Trilogie von Peter Jackson bekannt ist.
Das kulturelle Gedächtnis wird von der Public Domain gefüttert
In das kulturelle Gedächtnis Amerikas hat sich Reefer Madness so tief eingegraben, dass dort die 1930er Jahre als die "Reefer Madness Era" bekannt sind. Es gibt inzwischen sogar ein Musical(öffnet im neuen Fenster) , das auch für das Fernsehen verfilmt(öffnet im neuen Fenster) wurde, und Ausschnitte aus Reefer Madness finden sich in Filmen(öffnet im neuen Fenster) , Musikvideos(öffnet im neuen Fenster) und Netflix-Serien(öffnet im neuen Fenster) .
Ohne die Public Domain hätte es diese Wendung wohl nicht gegeben und der Film wäre in Vergessenheit geblieben – was Louis J. Gasnier wahrscheinlich ganz recht gewesen wäre.
Ein Abkommen von 1892
Wer diesen Erfolg in Deutschland wiederholen will, kann es tatsächlich versuchen, denn Reefer Madness ist einer der wenigen Filme in der US-amerikanischen Public Domain, die auch in Deutschland gemeinfrei sind. Ein obskures bilaterales Abkommen von 1892(öffnet im neuen Fenster) (!) zwischen den USA und Deutschland sorgt dafür, dass die eigentlich gültige Regel "Public Domain im Ursprungsland, Public Domain in allen Ländern der Berner Übereinkunft" überschrieben wird und nur Werke, die in Amerika vor dem Jahr 1955 bereits Public Domain waren, auch bei uns so behandelt werden.
Daher sollte man auch bei den Filmen, die im Public Domain Review präsentiert werden, vorsichtig sein, wenn man sie öffentlich vorführen möchte.



