Unternehmenssoftware: SAP erhöht erneut die Preise

SAP erhöht ab Anfang 2024 die Preise(öffnet im neuen Fenster) für Wartungsverträge um bis zu fünf Prozent. Die Erhöhung soll sich am Anstieg der Verbraucherpreise orientieren, aber bis auf Weiteres auf den entsprechend angegebenen Prozentsatz gedeckelt sein. Bereits im vergangenen Jahr hat SAP die Preise um 3,3 Prozent angehoben(öffnet im neuen Fenster) . Damit beendet SAP laut dem Handelsblatt die lange Phase der Preisstabilität.
Der DSAG-Fachverband (Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V.) kritisiert die erneute Erhöhung. Der Mehrwert durch die angebotenen Leistungen steige nicht im selben Maße wie die dafür erhobenen Preise. Insbesondere der stärker werdende Druck für Kunden, auf Cloudapplikationen mit langfristigen Bezahlmodellen umzusteigen, steht in der Kritik.
Auch andere Konzerne heben die Preise für ähnliche Leistungen an. So hat Konkurrent Salesforce die Preise zum 1. August 2023 um neun Prozent angehoben. Microsoft hat den bisher größten Anstieg zu verzeichnen, der Softwarekonzern aus Washington stellt in Europa 11 Prozent mehr als zuvor in Rechnung.
Ohne Wartungsvertrag geht es kaum
Für Betriebswirtschaftssoftware (ERP) ist es üblich, neben einem Lizenzvertrag über die Nutzung auch einen Wartungsvertrag abzuschließen, der die Produktunterstützung und notwendige Anpassungen während der Nutzung umfasst. Dazu zählen auch Sicherheitsupdates und Anpassungen an Gesetzesänderungen, beispielsweise die Änderung von Steuersätzen. Die Kosten dafür sollen beim SAP-Enterprise Support 22 Prozent der Lizenzkosten betragen.
Im vergangenen Jahr hat SAP mit Wartungsverträgen 11,9 Milliarden Euro umgesetzt, bei einer Bruttomarge von 88 Prozent. Die Mehreinnahmen durch die Preiserhöhung liegen demnach im dreistelligen Millionenbereich. Der Konzern hat angekündigt, Preiserhöhungen zukünftig häufiger an seine Kunden weiterzugeben und sieht sich dazu trotz starker Konkurrenz(öffnet im neuen Fenster) in der Lage. Dies könnte auch dazu dienen, Kunden zur Nutzung von Cloudprodukten zu bewegen, die einen Teil der Kosten bereits eingepreist haben.



