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Unsere Grüne Glasfaser: UGG-Auftragnehmer lässt Bauarbeiter obdachlos zurück

Der UGG-Baupartner Phoenix Engineering ist insolvent. Rumänische Glasfaser -Bauarbeiter verlieren Lohn und Unterkunft im Rhein-Lahn-Kreis.
/ Achim Sawall
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Rumänische Glasfaser-Bauarbeiter sind ohne Lohn und ohne Unterkunft. (Symbolbild) (Bild: Phoenix Engineering)
Rumänische Glasfaser-Bauarbeiter sind ohne Lohn und ohne Unterkunft. (Symbolbild) Bild: Phoenix Engineering

Das Bauunternehmen Phoenix Engineering,(öffnet im neuen Fenster) das für Unsere Grüne Glasfaser (UGG) ausbaut, hat Arbeiter seit Wochen nicht bezahlt. Weil auch die Miete für ihre Unterkunft im Rhein-Lahn-Kreis nicht überwiesen wurde, müssen sie im Auto schlafen, berichtet die Online Zeitung BEN-Kurier(öffnet im neuen Fenster) und der SWR (Südwestrundfunk)(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf die Betroffenen.

UGG ist ein Glasfaser-Joint-Venture der spanischen Telefónica Group und der deutschen Allianz Versicherung. Laut Insolvenzverwalter Jörg Gollnick(öffnet im neuen Fenster) von Heidland Werres Diederichs Rechtsanwälte sind rund 320 Beschäftigte von der Insolvenz betroffen. "Darüber hinaus haben wir bereits Maßnahmen eingeleitet, um die Löhne und Gehälter der Beschäftigten bis einschließlich Oktober 2025 über Insolvenzgeld abzusichern."

Der Landesverband Rheinland-Pfalz der Linken berichtete(öffnet im neuen Fenster) , dass am vergangenen Wochenende im Rhein-Lahn-Kreis mehrere ausländische Arbeiter aus der Unterkunft geworfen wurden und ohne Bezahlung in Koblenz auf der Straße standen. Sie seien aus Rumänien für einige Monate zum Arbeiten nach Deutschland gekommen. Phoenix Engineering weist demnach wohl auch große Zahlungsrückstände bei Subunternehmen auf.

Die Linke: Lebensmittel und temporäre Unterkünfte organisiert

"Häufig wissen solche Unternehmen, dass sich die ausländischen Arbeiter kaum wehren können und viel hinnehmen – von horrenden Mieten, die vom Lohn abgezogen werden, über schlechte Arbeitsbedingungen bis hin zu Einschüchterungsversuchen, wenn sie sich beschweren – und stellen sie genau deswegen ein" , vermutet Sebastian Dohn von der Linken Rhein-Lahn. Sie haben für einige Arbeiter Lebensmittel und temporäre Unterkünfte organisiert.

"Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb der Glasfaser-Ausbau nicht von der öffentlichen Hand besser kontrolliert und solchen windigen Unternehmen überlassen wird. Wir brauchen transparente und klare Haftungsregelungen sowie ein Verbot von Werkverträgen für diese Branche" , sagte Rebecca Ruppert, Vorsitzende der Linken Rheinland-Pfalz. Phoenix Engineering und die UGG müssten jetzt reagieren, erklärte sie weiter.

Der Fall ist keine Ausnahme: Auf vielen Baustellen im Glasfasertiefbau sind die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten unerträglich, sagte Thomas Kreten , Vizechef der Industriegewerkschaft Bau für das Saarland und Rheinland-Pfalz, im August 2024 im Gespräch mit Golem.


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