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Unrechtmäßige Abbuchungen: Hunderte ADAC-Kunden Opfer von Kreditkartenbetrug

In den vergangenen Wochen sind hunderte Kunden der ADAC-Visa-Karte Opfer von Betrug geworden. Kunden beklagen langsame Reaktionszeiten der Bank.
/ Ingo Pakalski
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ADAC hat kürzlich die Bank für die eigene Visa-Karte gewechselt. (Bild: ADAC)
ADAC hat kürzlich die Bank für die eigene Visa-Karte gewechselt. Bild: ADAC

Hunderte Kunden der ADAC-Visa-Karte sind in den vergangenen Wochen Opfer von Kreditkartenbetrug geworden, das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland(öffnet im neuen Fenster) . Betrüger könnten den Umstand genutzt haben, dass der ADAC kürzlich den Betrieb der Visa-Karte an eine andere Bank übertragen hat. Viele betroffene Kunden sind verärgert, weil die neue Bank die Schadensmeldungen nur langsam abarbeitet.

Nach Angaben eines ADAC-Sprechers benutzten Betrüger nach den "bisherigen Erkenntnissen" verschiedene breit angelegte Kampagnen, um gezielt an die Kreditkartendaten der Kunden zu gelangen. So habe es " eine Kombination aus gefälschten Webseiten, Google-Werbeanzeigen und Phishing-Mails" gegeben. Damit wurden "gezielt Daten von ADAC-Kunden" abgegriffen.

Demnach gab es keinen erfolgreichen Cyberangriff auf den Automobilclub oder die Partnerbank, die für den Betrieb der Kreditkarte zuständig ist. Im Herbst 2024 wurde der Betreiber der ADAC-Kreditkarte(öffnet im neuen Fenster) ausgetauscht. Statt der Landesbank Berlin ist seitdem die Solaris-Bank für die Visa-Karte der ADAC-Kunden verantwortlich.

Kunden kritisieren die Solaris-Bank

Seit Wochen sind gefälschte E-Mails im Umlauf, die ADAC-Kunden auffordern, sich anzumelden, um den Wechsel der Bank zu vollziehen. Auf der Bewertungsplattform Trustpilot(öffnet im neuen Fenster) finden sich Berichte von Kunden der ADAC-Visa-Karte, denen in den vergangenen Monaten mehrere Tausend Euro unrechtmäßig abgebucht wurden.

Einige Kunden berichten, dass sie die unlegitimierte Abbuchung bemerkten, bevor diese eigentlich gebucht werden sollte, konnten sie aber nicht rechtzeitig verhindern oder reklamieren. Sie ärgern sich, dass die Bank keine Möglichkeit bietet, solche Abbuchungen im Voraus abzulehnen.

Viele beklagen eine viel zu langsame Bearbeitung der Fälle durch die Bank und einen Kundendienst, der nur schlecht oder gar nicht erreichbar sei. Viele warten seit Wochen auf eine Rückmeldung der Bank. Die Probleme mit dem Soralis-Bank-Kundendienst räumt der ADAC ein.

ADAC will helfen

"Unser Ziel ist es, allen Kreditkarten-Kunden künftig das Service-Niveau zu bieten, das sie vom ADAC kennen und erwarten" , sagte ein ADAC-Sprecher. Aus diesem Grund stellte der Automobilclub nach eigenen Angaben im Februar 2025 eine Arbeitsgruppe zusammen, die der Soralis-Bank im Bereich Kundendienst helfen soll.

Die Bank soll rund 160 Mitarbeiter zusätzlich im Kundendienst eingesetzt haben, um die Anliegen von rund einer Million Kunden der ADAC-Kreditkarte zu klären. All diese Bemühungen hatten allerdings in den vergangenen Wochen nur wenig Erfolg, denn Kunden beklagen weiterhin lange Wartezeiten.

Immer wieder beschweren sich Nutzer, dass ihnen die ADAC-Kreditkarte gesperrt wurde, ohne dass sie darüber informiert worden wären. Der ADAC bestätigt, dass Konten "aus Sicherheitsgründen" gesperrt wurden, "um die Kunden rechtzeitig zu schützen" . Dabei geht der ADAC davon aus, dass "Kunden in solchen Fällen in der Regel auch rechtzeitig informiert" werden.

In dem Bericht heißt es, dass es die Aufgabe der Bank sei, die Betrugsfälle aufzunehmen und sie gegebenenfalls bei der Polizei anzuzeigen. Zudem müsse die Bank eine Rückerstattung prüfen, dabei spielten verschiedene Parameter eine Rolle. Es gehe unter anderem um die Frage, ob fahrlässig gehandelt wurde und Daten unwissentlich weitergegeben wurden.


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