Unix: FreeBSD 13 erscheint ohne Wireguard und GNU-Werkzeuge
Die aktuelle Version 13 von FreeBSD kommt erstmals komplett ohne grundlegende GNU-Werkzeuge aus. Das hat über ein Jahrzehnt gedauert.

Das Entwicklungsteam des freien Betriebssystems FreeBSD hat die stabile Version 13 seines Projekts veröffentlicht. Die Beteiligten verzichten damit erstmals komplett im Hauptzweig auf die Werkzeuge aus GNU-Projekt, die bei den BSD-Projekten aufgrund inhaltlicher Differenzen zu deren Lizenzpolitik abgelehnt werden. In vielen Teilbereichen gab es aber lange keinen passenden Ersatz mit einer freizügigen Lizenz. Das ist nun endgültig vorbei.
Das Release-Team von FreeBSD verweist in seiner Mitteilung auf LLVM-Updates auf Version 11.0.1 von Clang, LLd, LLdb , Compiler-rt, Libunwind sowie Libc++. Darüber hinaus wurde die obsolete Version des GNU Debuggers (GDB) entfernt, die bislang unter /usr/libexec installiert war. Künftig könnten Kernel-Crash-Informationen über die Installation eines frischen GDBs über Ports oder Pakete gesammelt werden, erklärt das Release-Team in der Ankündigung.
Auch die GNU Binutils 2.17 und GCC 4.2.1 wurden vollständig entfernt. Mit FreeBSD 13 kommt für alle Architekturen die LLVM-/Clang-Toolchain zum Einsatz. Neu ist auch, dass die BSD-Version von Grep genutzt wird. Sie ersetzt die GNU-Version, die entfernt wurde. Dass FreeBSD diese völlig veralteten GNU-Werkzeuge überhaupt genutzt hat, liegt auch an deren Wechsel auf die GPLv3 vor fast 14 Jahren.
In FreeBSD sollte unter dieser Lizenz stehender Code nie genutzt werden. Apple verzichtet bereits seit 2011 auf die GNU-Werkzeuge, die Entwickler von OpenBSD haben diesen Schritt vor fast vier Jahren umgesetzt.
Kein Wireguard im Hauptzweig
Für größere Diskussionen innerhalb der FreeBSD-Community sorgte die Integration von Wireguard in den Kernel. Der eingepflegte Code war von Wireguard-Gründer und -Hauptentwickler Jason Donenfeld massiv kritisiert und grundsätzlich überarbeitet worden. Daraufhin wurde der Code auch wieder aus FreeBSD entfernt, ebenso wie aus der darauf aufbauenden Firewall-Distribution PFSense.
Während einige Treiber für ausgediente Hardware entfernt wurden, haben die Entwickler diverse Treiber auf die PowerPC64-Architektur portiert. Bei den Architekturen hat zudem die 64-Bit-ARM-Ausgabe mit FreeBSD 13 den Tier-1-Status erreicht. In die Tier-1-Liste werden nur ausgereifte Architekturen aufgenommen, die volle Produktionsreife in allen FreeBSD-Aspekten aufweisen. Die Release Notes für FreeBSD 13.0 nennen weitere Details zur neuen Ausgabe.
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in der Tat, jedoch am Desktop viel zu langsam, alleine schon das starten. Auf meinem X1...