Unix-Betriebssysteme: NetBSD 6.0 freigegeben
Die Unix-basierte Distribution NetBSD ist in Version 6.0 freigegeben worden. Ein neuer Paketfilter ist für Mehrkernsysteme optimiert und ein Modul-Framework lädt Kernelmodule automatisch in der richtigen Reihenfolge. Außerdem endet die NetBSD-Welt nicht mehr im Jahr 2037.

Die Entwickler haben NetBSD 6.0 veröffentlicht. Die Änderungen seit der letzten veröffentlichen Version 5.1 vor etwa zwei Jahren ermöglichen in erster Linie den Einsatz des Unix-basierten Systems auf aktueller Hardware. Der neue Paketfilter NFP (NetBSD Packet Filter) ist vor allem für Mehrkernsysteme konzipiert worden und soll deutlich schneller sein als sein Vorgänger. Mit der Umstellung von den Zeitgebern time_t und dev_t auf 64-Bit "ende die netBSD-Welt nicht mehr im Jahr 2037", schreiben die Entwickler.
Ein neues Modul-Framework ersetzt das bisherige LKM (Loadable Kernel Modules). Damit soll das dynamische Laden von Kernelmodulen verbessert worden sein. Das neue Framework berücksichtigt dabei die Reihenfolge, in der Treiber notwendigerweise geladen werden müssen. Das neue Framework kommt auch in den PPC-, Sparc- und Shark-Ports zum Einsatz.
Bootloader für GUID-Tabellen
Der Bootloader für x86-Systeme unterstützt das Laden von Modulen beim Start und Ext2fs-Dateisysteme. Außerdem kann auf x86-Systemen von einer Festplatte mit einer GUID-Partitionstabelle gestartet werden.
NetBSD 6.0 unterstützt künftig mit dem Logical Volume Manager (LVM) erstellte dynamisch veränderbare Partitionen. Außerdem wurde das Dateisystem CHFS für Flashspeicher umgesetzt.
ARM-Erweiterung
Neben der Implementierung zahlreicher neuer Treiber haben die Entwickler das freie Unix-Betriebssystem für den Einsatz auf Cortex-A8-Prozessoren portiert. Die Entwickler wollen in künftigen Versionen NetBSD so anpassen, dass es auch auf dem Raspberry Pi läuft. Zu den Evbarm-Portierungen gehören nun die für Gumstix Verdex und Verdex Pro sowie Marvells Sheevaplug. Der i386-Kernel unterstützt PAE-Erweiterungen.
Die Unterstützung des Hypervisors Xen2 wurde zugunsten der aktuellen Version 3.1 vollständig entfernt. Dessen Paravirtualisierung wurde verbessert und unterstützt sowohl den Xenserver von Citrix als auch die Xen-Cloud-Plattform. Zu den zahlreichen kleinen Verbesserungen in Xen gehören auch eine zunächst rudimentäre Unterstützung für Suspend und Resume sowie die vollständige Unterstützung für Mehrkernprozessoren. Aus OpenBSD wurden VMware-Treiber übernommen.
Neue Software
Ferner wurde die Kompatibilität ausführbarer Linux-Dateien erhöht. GnuPG wurde durch NetPGP ersetzt, das unter der BSD-Lizenz steht. Außerdem wurden zahlreiche weitere Softwarepakete durch aktuelle Versionen ersetzt, darunter OpenSSH auf Version 5.9 sowie Bind auf Version 9.9.1 und GCC auf 4.5.3.
Eine Liste aller Änderungen haben die Entwickler auf ihrer Webseite zusammengestellt. NetBSD 6.0 steht auf zahlreichen Spiegelservern weltweit bereit.
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Der einzige Vorteil warum man heute NetBSD FreeBSD vorziehen wöllte ist die Unterstützung...