Unistellar eQuinox 2 im Test: Ein günstigerer Blick in den Himmel
Das neue Automatikteleskop eQuinox 2 fällt vor allem durch seinen Preis auf. Es macht (überwiegend) Spaß, auch für Anfänger der Himmelsbeobachtung.

Die Liste an Automatikteleskopen, mit denen sich auch ohne große Vorkenntnisse Beobachtungen am Nachthimmel machen lassen, ist in den letzten Jahren stetig länger geworden. Wie und wo sich das neue eQuinox 2 der französischen Firma Unistellar in diese Liste einreiht, haben wir ausprobiert und dabei auch gleich noch Daten für die Wissenschaft gesammelt.
- Unistellar eQuinox 2 im Test: Ein günstigerer Blick in den Himmel
- Erste Schritte mit dem eQuinox 2, bevor es richtig losgeht
- Beobachten mit dem eQuinox 2
- Wir sammeln Wissenschaftsdaten
- Unistellar eQuinox 2: Fazit
Das eQuinox 2 wurde als Nachfolger des eQuinox auf der Elektronikmesse CES 2023 vorgestellt und fiel uns vor allem durch den im Vergleich zum aktuellen eVScope 2 deutlich reduzierten Preis von 2.499 Euro auf – wobei es ähnliche technische Daten wie das eVScope 2 hat. Da ich das teurere Modell und Konkurrenzgeräte (g+) schon im Test hatte (g+), wollte ich es natürlich unbedingt ausprobieren.
Wie unterscheiden sich eQuinox 2 und eVScope 2?
Schaut man sich die technischen Details beider Geräte an, so gibt es zunächst nur geringe Unterschiede. Beide sind Spiegelteleskope mit 450 mm Brennweite und einer Öffnung von 114 mm. Beide Teleskope nutzen mit dem Sony IMX347 den gleichen Sensor, lediglich die Bildauflösung ist beim preiswerteren eQuinox 2 auf 6,6 Megapixel gegenüber den vollen 7,7 Megapixeln beim eVScope 2 reduziert.
Beide Teleskope verfügen über einen 64 GByte großen internen Speicher. Der Akku ist jeweils fest verbaut und verspricht bis zu 10 Stunden Betrieb ohne Nachladen. Der Anschluss zum Laden ist eine normale USB-C-Buchse.
Einziger offensichtlicher Unterschied ist das elektronische Okular, das beim eVScope 2 eine visuelle Beobachtung simuliert. Es fehlt beim neuen eQuinox 2.
Der Preisunterschied zwischen den beiden Geräten liegt normalerweise bei rund 2.000 Euro. Dazu kommt noch der optionale Transportrucksack, der auf jeden Fall zu empfehlen ist, wenn man das Teleskop häufiger transportiert. Im Moment gibt es ein "Galaxy Season"-Angebot für das eVScope 2 für 3.999 Euro beziehungsweise 4.199 Euro mit dem Rucksack, was den Preisunterschied während der Aktion auf 1.500 Euro (oder 1.341 Euro, wenn man jeweils den Rucksack dazu nimmt) reduziert.
Technisch sind das eVScope 2 und das eQuinox 2 wie gesagt nahezu identisch. Der Preisvorteil ist vermutlich damit zu erklären, dass der Aufwand für die Entwicklung und das Tooling für das neue Gerät sehr gering ausgefallen sind, da sehr viele Teile erneut verwendet werden konnten und auch die Produktion selbst zu großen Teilen identisch mit der des eVScope sein dürfte.
Günstige Alternative zum teuren eVScope 2
Somit hat Unistellar eine günstigere Alternative zum doch recht hochpreisigen eVScope 2 geschaffen, das, wie wir im vorherigen Artikel bereits vermutet haben, nicht ganz zufällig den gleichen Preis wie das Vespera-Teleskop des Marktbegleiters Vaonis hat.
Erster Aufbau
Wer sich das eQuinox 2 kauft, bekommt einen großen und stabilen Karton mit einem gut und sicher verpackten Teleskop, einem Stativ und einigen Kleinteilen wie Werkzeug (dazu später mehr), Netzteil, eine Karte mit QR-Codes mit Links zu einem Quickstart Guide in verschiedenen Sprachen sowie eine Safety-Instructions-Karte mit zusätzlichen QR-Code-Links zum Handbuch.
Um das Teleskop in Betrieb zu nehmen, wird zusätzlich die kostenfreie Unistellar-App benötigt, die es für Android und iOS in den jeweiligen Appstores gibt. Positiv fällt auf, dass man keinen Account anlegen muss, um das Teleskop zu nutzen. Selbst das Hochladen der Bilddaten auf die Unistellar-Server (auch dazu gleich mehr) funktioniert ohne eigenen Account.
Die Beine des stabilen Stativs haben je drei ausziehbare Segmente, womit es sich auf eine Höhe von über 1,2 Metern aufbauen lässt. Da das Teleskop aber ohnehin nur per Mobiltelefon oder Tablet bedienen lässt, ist das eher unnötig und wohl der Tatsache geschuldet, dass es das gleiche Stativ wie beim eVScope 2 ist.
Über eine Wasserwaagen-Libelle kann das Stativ in Waage gebracht werden. Die Bodenplatte des Teleskops wird in den Ring der Stativhalterung gesetzt und mit zwei Schrauben fixiert. Das geht einfach und schnell und ermöglicht es außerdem, das Teleskop horizontal schon grob in die geplante Beobachtungsrichtung zu drehen.
Damit ist der Aufbau auch schon abgeschlossen und das Teleskop kann eingeschaltet werden. Ein längerer Druck auf den einzigen verfügbaren Knopf erweckt das Gerät zum Leben, was es mit einem farbigen Leuchtring um den Taster quittiert. Dieser Ring kann in verschiedenen Farben leuchten und gibt damit Auskunft über unterschiedliche Betriebszustände des Teleskops.
Das Teleskop selbst besteht aus einer Basis, die sich um 360° motorisiert drehen kann. An dieser Basiseinheit befindet sich das eigentliche Teleskop an einem Arm, über den der Tubus nach oben und unten geschwenkt werden kann. Somit kann jeder Punkt am Himmel automatisch angefahren werden. Vorteil dieser azimutalen Montierung ist, dass sie nicht eingenordet werden muss.
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Erste Schritte mit dem eQuinox 2, bevor es richtig losgeht |
Für den interessierten Laien zeigt der Bericht nicht gerade, weshalb sich die Investition...
so schaut's aus - beim JWST geht es nicht um Hobby Astronomie - sondern um Wissenschaft...
Und ich verstehe nicht, wie man viel Geld für ein Teleskop ausgeben kann, das dann...
https://youtu.be/tyG9kbJo2sg
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