Erste Schritte mit dem eQuinox 2, bevor es richtig losgeht
Wenn das eQuinox 2 gestartet ist, erzeugt es ein eigenes WLAN, mit dem man Tablet oder Mobiltelefon koppeln muss. Danach kann die Unistellar-App gestartet werden.
Diese präsentiert nach dem Start zunächst einen Katalog mit beobachtbaren Objekten, die anhand der aktuellen GPS-Koordinaten und Uhrzeit ermittelt werden. Die App benötigt dazu den Zugriff auf den Standort des Telefons, was man beim ersten Einrichten einmal freigeben muss.
Der Katalog nützt aber in diesem Moment noch nicht viel, dann ehe wir ein Objekt anfahren können, sind noch einige Schritte notwendig. Der erste davon ist auf jeden Fall, erst einmal den Objektivdeckel zu entfernen. In der Transport- bzw. Parkposition zeigt das Teleskop senkrecht nach oben. So soll es auch transportiert werden und passt auch nur so in den Transportrucksack.
In dieser Position kann es aber technisch bedingt noch nicht die Ausrichtung am Himmel bestimmen, daher muss der Teleskoptubus erst etwas nach unten gefahren werden, bevor es losgehen kann. Ein Winkel von 45° bis 60° über dem Horizont funktioniert hier am besten. Dabei ist darauf zu achten, dass unser Teleskop auch auf ein freies Stück Nachthimmel zeigt.
Um das zu erreichen, tippen wir zunächst auf das kleine, leider recht unscheinbare Teleskop-Icon rechts unten in der App und kommen in die Kameraansicht. Dort müssen wir noch einmal auf den Button Verschieben klicken und bekommen die Steuerung angezeigt.
Über den virtuellen Hebel können wir das Teleskop drehen und den Teleskoparm etwas nach unten fahren. Das kleine obere Fenster zeigt dabei das aktuelle Kamerabild. Zeigt das Teleskop auf einen freien Fleck am Himmel, das Kamerabild aber keine Sterne, müssen wir den Fokus am Teleskop noch einstellen. Zumindest erst einmal grob.
Dazu dreht man das große Fokusrad am unteren Ende des Teleskoptubus zunächst in die Mittelstellung zwischen dem linken und dem rechten Anschlag. Dann sollten schon die ersten Lichtpunkte erkennbar sein. Nun wird lange mit kleinen Anpassungen am Rad gedreht, bis die Sterne möglichst klein und punktförmig sind. Diese grobe Einstellung reicht zunächst für die automatische Ausrichtung aus.
Ausrichten und manueller Fokus
Sobald wir Sterne erkennen können und das Teleskop einen Winkel von 45° bis 60° hat, können wir in die vorherige Ansicht zurückkehren und auf den Button eVscope Ausrichtung drücken.
Das von der Kamera aufgenommene Sternenmuster wird dabei mit einer internen Datenbank abgeglichen, zusammen mit den Koordinaten des aktuellen Standorts und der Uhrzeit. War das erfolgreich, beginnt das Teleskop automatisch, der Sternenbewegung am Himmel zu folgen, die durch die Erdrotation verursacht wird. Somit kann das Teleskop ein Objekt über eine lange Zeit im Bildfeld halten, auch wenn es sich am Himmel weiterbewegt.
Wir können nun zu unserem Objektkatalog vom Anfang zurückkehren und ein Objekt für die Beobachtung aussuchen. Allerdings sollten wir vor der eigentlichen Beobachtung noch den Fokus ganz genau einstellen, um am Ende auch ein gutes Bild zu erhalten. Das geht dank eines eingebauten Hilfsmittels echt einfach.
Jetzt brauchen wir einen hellen Stern im Bildfeld. Den können wir entweder manuell über die Steuerung zum Bewegen des Teleskops anfahren oder wir wählen einfach einen Stern aus dem Katalog aus. Über den Button Typ im Objektkatalog kann man die Auswahl auf Sterne einschränken. Ich entscheide mich für den Stern Beteigeuze.
Die Detailansicht zeigt unter anderem auch, in welcher Himmelsrichtung ein Objekt zu sehen ist. Sehr praktisch, wenn auch etwas versteckt in den Einstellungen, ist die Möglichkeit, den sichtbaren Himmelsabschnitt einzustellen.
Wer vom heimischen Balkon oder einem Garten mit eingeschränkter Sicht zum Himmel beobachten will, kann so die Auswahl auf Objekte einschränken, die auch tatsächlich zu sehen sind. Ein Klick auf Gehe zu in der Auswahl lässt das Teleskop automatisch auf das gewählte Objekt schwenken, in meinem Fall der Stern Beteigeuze.
Ist dieser im Bildfeld, sehen wir die für Spiegelteleskope typischen Spikes, die durch die Halterung des sekundären Spiegels bzw. im Fall des eQuinox 2 der Sensorhalterung verursacht werden.
Ein Teil des Objektivdeckels, den wir vorhin entfernt haben, ist eine sogenannte Bahtinov-Maske. Sie lässt sich leicht aus dem Deckel herauslösen und auf die Teleskopöffnung setzen. Die Maske erzeugt ein spezielles Beugungsmuster, das wir auf dem Bildschirm sehen können.
Bewegt man nun das Fokusrad, dann bewegt sich der mittlere Strich zwischen den beiden diagonal gekreuzten Strichen im Bild.
Ziel ist es, durch Anpassen des Fokus diesen genau mittig zwischen den beiden gekreuzten Strichen zu platzieren. Ist das geschafft, ist das Teleskop perfekt im Fokus.
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Unistellar eQuinox 2 im Test: Ein günstigerer Blick in den Himmel | Beobachten mit dem eQuinox 2 |
Für den interessierten Laien zeigt der Bericht nicht gerade, weshalb sich die Investition...
so schaut's aus - beim JWST geht es nicht um Hobby Astronomie - sondern um Wissenschaft...
Und ich verstehe nicht, wie man viel Geld für ein Teleskop ausgeben kann, das dann...
https://youtu.be/tyG9kbJo2sg
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