Unionpay: Russen können online nicht mit China-Kreditkarte einkaufen

Russland kann den Weggang von Visa und Mastercard nach Medienberichten nicht mit dem Wechsel zur chinesischen Kreditkarte Unionpay ausgleichen. Ausländische Onlineshops blockierten die Zahlungen aller in Russland herausgegebenen Karten, auch der von Unionpay, berichtet die Tageszeitung Kommersant.
Viele Bürger in Russland hatten nach der Abschaltung von Visa und Mastercard in Russland gehofft, mit Karten chinesischer Banken zahlen zu können. Nach Angaben des Blattes gibt es russlandweit 500.000 Kreditkarten von Unionpay. Damit hat sich deren Zahl binnen eines Monats verzehnfacht.
Der größte Teil dieser Karten ist virtuell und für den Einkauf in Onlineshops gedacht. Doch damit gibt es Probleme, weil die meisten international tätigen Onlinehändler und deren Banken generell keine in Russland herausgegebenen Karten mehr akzeptieren. Diese Beschränkung gilt also nicht nur für die Kreditkarten von Mastercard und Visa.
Kreditkartengeschäfte in Russland
Theoretisch könnte Unionpay die Lage dem Zeitungsbericht zufolge beheben. Doch die chinesische Kreditkartenorganisation unternehme bislang keine Anstrengungen dazu, hieß es.
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine verhängte der Westen unter anderem Sanktionen im Finanzsektor. Viele Geldhäuser wurden vom Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift ausgeschlossen. Die weltweit größten Kreditkartenbetreiber Visa und Mastercard setzten ihr Russlandgeschäft aus .
In Russland ausgegebene Visa- oder Mastercard-Karten werden seit dem 10. März 2022 im Ausland nicht mehr akzeptiert. Ausländische Visa- und Mastercard-Karten funktionieren in Russland nicht mehr. Auch Paypal hat sich aus dem Russlandgeschäft zurückgezogen, so dass darüber ebenfalls keine Online-Einkäufe getätigt werden können.
Die Moskauer Führung versprach daraufhin einen schnellen Ersatz durch das eigene Kreditkartensystem namens Mir, das vor einigen Jahren eingeführt wurde. Zudem sollte der Umstieg auf Unionpay-Karten für einen Ausgleich sorgen.
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