Unheimliche Begegnung der dritten Art: Der Berg ruft

Vor 45 Jahren kam Steven Spielbergs erster großer Science-Fiction-Film in die deutschen Kinos: Seitdem hat sich die Unheimliche Begegnung der dritten Art immer weiterentwickelt.

Artikel von Peter Osteried veröffentlicht am
Der Devils Tower in Wyoming ist der Ort, an dem sich Menschen und Außerirdische im Film treffen.
Der Devils Tower in Wyoming ist der Ort, an dem sich Menschen und Außerirdische im Film treffen. (Bild: Wikipedia)

Im Jahr 1977 galt Steven Spielberg als das neue Wunderkind Hollywoods. Sein Schocker Der weiße Hai aus dem Jahr 1975 war der erste moderne Blockbuster. Er veränderte das Kino, insbesondere auch die Art, wie ein Film vermarktet wurde. Nach diesem Erfolg konnte sich Spielberg sein nächstes Projekt aussuchen – und er ging eines an, das ihm lieb und teuer war. Der Science-Fiction-Film Unheimliche Begegnung der dritten Art war ein Herzensprojekt. Spielberg schrieb das Drehbuch selbst, wobei ohne namentliche Nennung unter anderem Hal Barwood und Matthew Robbins unterstützend mitwirkten.

Inhalt:
  1. Unheimliche Begegnung der dritten Art: Der Berg ruft
  2. Orang-Utan im Außerirdischenkostüm

Aber Spielberg stand unter Druck. Nach Der weiße Hai erwartete das produzierende Studio Columbia einen großen Hit. Mehr noch: Columbia brauchte einen Hit, da das Studio kurz vor dem Bankrott stand.

Spielberg war damals schon mit George Lucas befreundet, dessen erster Star-Wars-Film etwa zur gleichen Zeit gedreht wurde. Lucas sah Material aus Spielbergs Film und dachte, er werde seinen eigenen bei weitem überflügeln, während Spielberg der Meinung war, Lucas übertreffe seinen.  Darum versprachen sich beide eine prozentuale Beteiligung am Film des anderen – einen Prozentpunkt vom Gewinn. Auf die Weise konnte sich jeder zumindest finanziell absichern, wenn der eigene Film scheitern sollte. Letztlich war es für Spielberg das größere Geschäft, überdauert hat sein Science-Fiction-Film aber auch – er gilt zu Recht als einer der großen Genre-Klassiker.

Hauptfigur des Films ist Roy Neary, gespielt von Richard Dreyfuss. Er erlebt – wie einige andere auch – eine Begegnung der ersten Art: Er sieht Ufos am Himmel. Danach plagen ihn die Visionen eines Bergs, den er sogar aus Kartoffelpüree am Mittagstisch nachbaut. Überall auf der Welt kommt es zu bizarren Erscheinungen, etwa, dass eine Flugstaffel aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrt.

Es folgen Begegnungen der zweiten Art, also Beweise für den Besuch Außerirdischer. Doch es ist Roy Neary, der eine Begegnung der dritten Art erlebt: Kontakt.

Spielberg erzählt hier die Geschichte einer freundlichen Begegnung, eines Erstkontakts, der nicht in einer Invasion mündet. Weiter könnte er sich von den Science-Fiction-Filmen der 50er Jahre, die er zuhauf im Kino gesehen hatte, nicht entfernen. Zugleich machte er sich daran, ein Epos zu erschaffen, das von seinen Ausmaßen durchaus seinem Idol David Lean zur Ehre gereichen würde. Zudem besetzte Spielberg eine wichtige Rolle mit dem französischen Filmemacher François Truffaut, den er sehr schätzte.

Vom kleinen Film zur Mega-Produktion

Ein Film über außerirdische Besucher war in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre nichts, das in Hollywood Begeisterung hervorgerufen hätte. Die Renaissance der Science-Fiction als große Blockbuster wurde erst durch George Lucas eingeleitet, Spielbergs Film leistete aber einen wichtigen Beitrag dazu.

Spielberg dachte er zuerst daran, einen Low-Budget-Film zu machen, der den Titel Watch the Skies tragen sollte. Die erste Idee dazu kam noch, bevor Spielberg Der weiße Hai gedreht hatte. Er ließ Paul Schrader ein Drehbuch schreiben, war damit aber nicht zufrieden.

Weitere Autoren kamen hinzu, letztlich erkannte Spielberg aber, dass er das Skript selbst schreiben musste, um seine Vision umzusetzen. Was er auch erkannte: Der Film war keine Low-Budget-Produktion mehr. Das Budget wuchs auf 20 Millionen US-Dollar an.

Der richtige Star

Spielberg hatte für den Part des Roy Neary zunächst keinen speziellen Schauspieler im Sinn. Sein Hauptdarsteller aus Der Weiße Hai Darsteller, Richard Dreyfuss, legte sich aber ins Zeug, und überzeugte den Regisseur, ihn zu besetzen. Wen Spielberg unbedingt wollte, war Truffaut. Er sollte die wichtige Rolle des französischen Wissenschaftlers und Ufo-Experten Lacombe übernehmen. Truffaut erklärte ihm, dass er kein Schauspieler sei und nur sich selbst spielen könnte – was genau das war, was der junge Regisseur wollte.

Für Spielberg war es erfrischend, mit Truffaut zusammenzuarbeiten. Nicht nur, weil er dessen Arbeit bewunderte, sondern auch, weil er sich während der Dreharbeiten gut mit ihm unterhalten konnte. Bisweilen machte Truffaut auch Empfehlungen, wie er eine Szene angehen würde. Das Ergebnis ist ein Spielberg-Film mit leichtem Truffaut-Touch.

Für die Umsetzung der Effekte holte Spielberg Douglas Trumbull, der schon bei Stanley Kubricks 2001 – Odyssee im Weltraum dabei war. John Williams komponierte erneut die Musik, während Vilmos Zsigmond die Kamera führte.

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Orang-Utan im Außerirdischenkostüm 
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