Umweltstudie: Mehrheit der Deutschen will ein Tempolimit auf der Autobahn
Umwelt und Klimaschutz sind den Deutschen wichtig. Dafür sind sie bereit, heilige Kühe zu opfern.

Freie Fahrt für freie Bürger? Schon lange wird die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130 km/h auf Autobahnen gefordert. Was früher Empörung ausgelöst hat, ist inzwischen mehrheitsfähig, wie eine Studie des Bundesumweltministeriums zeigt.
Für die Studie Umweltbewusstsein in Deutschland 2020 (PDF) wurden Ende vergangenen Jahres 2.115 Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren befragt. Danach haben für die Deutschen Umwelt- und Klimafragen auch in der Covid-19-Pandemie eine große Bedeutung. Zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) halten diese Themen für sehr wichtig. Das ist etwas weniger als 2019 (68 Prozent), aber etwas mehr als im Jahr davor (64 Prozent).
"Besonders interessant wird die Studie da, wo es konkret wird", sagte Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) bei der Vorstellung der Studie, "etwa beim Tempolimit." 64 Prozent der Befragten wollen "auf jeden Fall" oder "eher" eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Entsprechend sprachen sich 36 Prozent eher oder auf jeden Fall dagegen aus.
Ein Tempolimit nutzt Umwelt und Verkehrssicherheit
"Hier hat es im Vergleich zur letzten Befragung einen spürbaren Zuwachs gegeben hin zu einer breiten und klaren Mehrheit für ein Tempolimit von 130 Kilometer pro Stunde auf Autobahnen. Das wäre nicht nur gut fürs Klima, sondern würde auch für mehr Sicherheit auf den Autobahnen sorgen", sagte die Ministerin.
Schulze sieht dadurch Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) im Zugzwang: Er solle stärker für ein Tempolimit werben. Aber nicht nur er allein: Insgesamt sollten das in der Bundesregierung "noch mehr Leute tun".
Außerdem wünschen sich die Befragten unter anderem einen Ausbau des Radwegenetzes und eine Senkung der Preise im öffentlichen Personennahverkehr. Auch bei Vermeidung von Abfall und mehr Umweltschutz bei der Lebensmittelversorgung und -herstellung gibt es nach Ansicht der Befragten Handlungsbedarf.
"Den Menschen in Deutschland ist sehr bewusst, dass ambitionierter Umwelt- und Klimaschutz letztlich die eigenen Lebensgrundlagen erhält", sagte Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes. "Diese Dekade ist entscheidend dafür, ob es uns gelingt, die Weichen für eine nachhaltige Zukunft richtig zu stellen. Wir sollten diese einmalige Gelegenheit, die sich jetzt bietet, nicht verstreichen lassen - zumal ein sozial-ökologischer Wandel nicht nur mehr Lebensqualität schafft, sondern auch die Wirtschaft belebt."
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