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Umstrittenes Geschenk: US-Regierung nimmt Boeing 747-8 aus Katar an

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump akzeptiert ein Boeing-747-8-Flugzeug als Geschenk von Katar.
/ Andreas Donath
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Qatar Amiri Flight Boeing 747-8i (Bild: John Taggart/Wikipedia)
Qatar Amiri Flight Boeing 747-8i Bild: John Taggart/Wikipedia / CC-BY-SA 2.0

Das US-Verteidigungsministerium hat die Annahme des Luxusfliegers Boeing 747-8 von Katar(öffnet im neuen Fenster) bestätigt, der zum neuen Regierungsflieger umgebaut werden soll.

Die US-Luftwaffe beginnt bereits mit der Planung für die Umrüstung des katarischen Jumbojets. Laut Aussagen von Luftwaffenminister Troy Meink und Generalstabschef David Allvin vor dem Streitkräfteausschuss des Senats werden nun Anforderungen für den Umbau erarbeitet.

Die Senatorin Tammy Duckworth betonte die strengen Sicherheitsanforderungen: "Jede Plattform für Präsidentenreisen muss vollständig sicher und überlebensfähig sein - und wichtig ist - sie muss in der Lage sein, ununterbrochene Befehls- und Kontrollmöglichkeiten unter den anspruchsvollsten Bedingungen zu unterstützen."

Der Umbau eines zivilen Flugzeugs in eine Air Force One erfordert umfangreiche Modifikationen. Das Flugzeug muss gegen verschiedenste Bedrohungen gehärtet werden, von elektromagnetischen Impulsen durch Atomwaffen bis hin zu Boden-Luft-Raketen und Abhörversuchen.

Politische Kontroverse und ethische Bedenken

Der Wert des Flugzeugs wird auf etwa 400 Millionen US-Dollar geschätzt. Das Geschenk wirft rechtliche und ethische Fragen auf. Demokratische Politiker äußern scharfe Kritik und bezeichnen die Annahme als "blanke Korruption" .

Der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, nannte das Geschenk "so korrupt, dass selbst Putin sich die Augen reiben würde" .

Trump verteidigte die Annahme des Flugzeugs vehement. Er argumentierte, es wäre "dumm" , ein solches Angebot auszuschlagen, da es den amerikanischen Steuerzahlern Geld spare. Während seiner Nahostreise beklagte er zudem, der aktuelle Regierungsflieger sei veraltet und sehe neben den neuen Boeings der Golfstaaten "viel kleiner" und "weniger beeindruckend" aus.

Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani wies Kritik zurück und bezeichnete es als "ganz einfaches Geschäft von Regierung zu Regierung" .

Mögliche Interessenkonflikte

Kritiker verweisen darauf, dass sich eine Regierung nicht durch Geschenke in Abhängigkeit begeben sollte. Zudem gibt es Berichte über zahlreiche Geschäftsbeziehungen der Trump-Familie in der Golfregion.

Schumer behauptete, Katar und andere Golfstaaten investierten seit Monaten Milliarden in Geschäftsbeziehungen mit Trumps Firmen, um politischen Einfluss zu gewinnen. Die Trump Organization kündigte kürzlich neue Projekte in der Region an, darunter ein Hotel in Dubai und einen Golfklub in Katar.

Es bleibt fraglich, ob die Umrüstung des Flugzeugs vor dem Ende von Trumps zweiter Amtszeit 2029 abgeschlossen sein kann. Die beiden aktuellen Präsidentenflugzeuge vom Typ Boeing 747-200B sind seit den 1990er-Jahren im Einsatz. Neue bestellte Flieger verzögern sich in der Auslieferung.


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