Umrüstung: ICE 3neo fährt ab 2031 nach Warschau und Paris
Die Deutsche Bahn rüstet bis zu 32 ICE 3neo-Züge für den Einsatz in Polen und Frankreich(öffnet im neuen Fenster) auf, ab 2031 soll dann eine ICE-Direktverbindung von Berlin nach Warschau möglich werden. Das Unternehmen investiert dafür 200 Millionen Euro und beauftragt Siemens Mobility mit der technischen Anpassung.
Bislang verkehrt der ICE 3neo nur im deutschen Netz sowie auf den Strecken von Frankfurt nach Brüssel und Amsterdam. Die geplante Erweiterung würde das Einsatzgebiet des deutschen Fernverkehrszugs deutlich ausweiten.
"Wir wollen zukünftig auch Berlin und Warschau mit dem ICE verbinden" , erklärte Michael Peterson, Vorstand Personenfernverkehr der DB. Die Investition folge dem Boom im internationalen Fernverkehr und bestätige die Wachstumsstrategie des Unternehmens.
Die technischen Anpassungen erfolgen während der Produktion im Siemens-Werk in Krefeld. Dabei erhalten die Züge Komponenten, die eine Kompatibilität mit der Signaltechnik und Infrastruktur in Polen und Frankreich gewährleisten. Die länderspezifischen Ausstattungen sind notwendig, da jedes Land unterschiedliche technische Standards verwendet.
Zulassungsverfahren verzögert Inbetriebnahme
Das Zulassungsverfahren für beide Länder wird mehrere Jahre dauern. Erste zugelassene Fahrzeuge werden für 2031 erwartet. Zunächst müssen intensive Test- und Zulassungsfahrten absolviert werden.
Der Lieferplan für einen Teil der Züge wird entsprechend angepasst und erstreckt sich bis 2032. Sobald die nationalen Zulassungen vorliegen, kann der ICE 3neo zwischen Deutschland, Frankreich und Polen verkehren.
Michael Peter, CEO von Siemens Mobility, bezeichnete grenzüberschreitende Mobilität als "entscheidenden Schlüssel für ein stärker vernetztes Europa" . Die länderspezifischen Ausstattungen würden den ICE 3neo optimal an die jeweilige Infrastruktur anpassen.
Insgesamt hat die Deutsche Bahn 90 ICE 3neo bei Siemens Mobility bestellt. 29 Fahrzeuge wurden bereits ausgeliefert, der erste Zug nahm im November 2022 den Fahrgastbetrieb auf. Im Juni 2024 ersetzte der ICE 3neo ältere ICE-Züge auf den Verbindungen nach Amsterdam und Brüssel.
Seitdem konnte die Deutsche Bahn die fahrzeugbedingten Zugausfälle nach eigenen Angaben auf diesen internationalen Verbindungen deutlich reduzieren. Das neue Innendesign zeichnet sich durch verbesserte Sitze und moderne Materialien aus. Weitere Verbesserungen umfassen induktive Lademöglichkeiten für Smartphones in der ersten Klasse, neues Eiche-Holzdekor und eine Ambiente-Fußbodenbeleuchtung.
Auf den Toiletten lassen sich zudem die Abfallbehälter berührungslos öffnen und im Universal-WC gibt es einen Baby- und Kleinkindsitz für alleinreisende Eltern.