Umfrage: Mehr als jeder Dritte beklagt Internetprobleme

Mehr als ein Drittel der Menschen in Deutschland fühlt sich fast täglich durch Internetprobleme ausgebremst. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage von Yougov, die vom Frankfurter Internetknoten DE-CIX in Auftrag gegeben wurde. 38 Prozent der Verbraucher in der Bundesrepublik haben mehrmals pro Woche oder sogar täglich mit spürbaren Verzögerungen bei der Internetnutzung zu tun.
Lediglich acht Prozent der Befragten gaben an, nie Beeinträchtigungen beim Internetzugang zu erleben. Als Leidtragende der technischen Probleme sehen sich vor allem junge Erwachsene sowie Berufstätige im Homeoffice. Aber auch mehr als ein Drittel (34 Prozent) der Altersgruppe über 55 Jahren berichtete in der Umfrage von häufig stockenden Internetverbindungen.
Dabei klagen Menschen in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern häufiger über Geschwindigkeitseinschränkungen als die Bevölkerung in Wohnorten mit weniger als 20.000 Einwohnern. In der Umfrage machen die Betroffenen für die schlechte Netzqualität vor allem äußere Ursachen verantwortlich.
Verschiedene Gründe für langsames Internet
41 Prozent nennen eine Netzüberlastung als Grund für die erlebten Verzögerungen, 32 Prozent einen schlechten lokalen Netzausbau und 19 Prozent sagen, dass ihr Internetprovider nicht genügend Bandbreite anbiete. 12 Prozent vermuten den Grund für die Probleme bei langsamen Servern von Anbietern wie Netflix. Nur 10 Prozent der Befragten sehen die Ursachen im eigenen Haushalt, etwa den Einsatz von veralteten Laptops oder Smartphones.
Am häufigsten stellen die Befragten die Probleme am Feierabend fest, wenn das Video- oder Musikstreaming mit Netflix, Spotify, Youtube oder anderen Diensten ruckelt (35 Prozent). Gut ein Fünftel (21 Prozent) erlebt Geschwindigkeitsprobleme bei der Arbeit im Homeoffice, zum Beispiel bei Videokonferenzen oder der Nutzung von Clouddiensten (21 Prozent).
Auch Onlineshopping betroffen
Aber auch Einsatzzwecke, die eigentlich keine große Bandbreite erfordern, sind manchmal gestört. Dazu gehören Transaktionen wie beim Onlinebanking oder Onlineshopping. Hier klagen 18 Prozent der Befragten über eine schlechte Internetverbindung.
Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie nahm die Internetqualität nach Einschätzung der Befragten etwas ab. Bei einer vergleichbaren Umfrage im vergangenen Jahr hatten nur 33,5 Prozent Probleme gemeldet, knapp fünf Prozentpunkte weniger als der aktuelle Wert.
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Onlineumfrage von Yougov, an der 2.100 Personen zwischen dem 25. und 27. Mai 2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
DE-CIX betreibt in Frankfurt am Main einen der weltgrößten Internetknoten. Außerdem ist das hessische Unternehmen an 31 weiteren Standorten in Europa, Nordamerika, dem Nahen Osten und Asien aktiv. Dabei verbindet DE-CIX knapp 2.500 Netzbetreiber, Internet Service Provider, Inhalteanbieter und Firmennetze aus mehr als 100 Ländern miteinander.



