Umfrage: Hoher Ökostromanteil beim Laden von Elektroautos
Fast alle Besitzer von Elektroautos laden zu Hause mit Ökostrom. Und das häufig aus eigener Produktion.

Die derzeitige Nutzung von Elektroautos in Deutschland dürfte bereits deutlich klimafreundlicher als das Fahren von Verbrennern sein. Das geht aus einer Umfrage des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) zusammen mit der Agentur ESA² hervor. Von den 697 Teilnehmern dieser Umfrage (PDF) gaben demnach 84 Prozent an, dass sie einen Stromtarif mit 100 Prozent erneuerbarer Energie zum Aufladen ihres Elektroautos abgeschlossen haben. Damit liegt dieser Anteil deutlich über dem Durchschnitt der deutschen Haushalte, von denen nur 30 Prozent Ökostrom beziehen.
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- Elektroautos sind meist noch Zweit- oder Drittwagen
Die Klimabilanz von Elektrofahrzeugen werde "wesentlich durch den verwendeten Ladestrom bestimmt", heißt es einleitend. Bei einer 100-prozentigen Versorgung mit erneuerbarer Energie lägen die Emissionen von Treibhausgasen 65 bis 75 Prozent niedriger als die eines konventionellen Verbrenners.
Der Umfrage zufolge finden 59 Prozent aller Ladevorgänge zu Hause statt. In 14 Prozent der Fälle wird am Arbeitsplatz geladen. Es folgen öffentliche Normalladepunkte (Wechselstrom) und öffentliche Schnellladepunkte (Gleichstrom) mit jeweils 12 Prozent. Daraus lässt sich jedoch keine Aussage zu Lademenge treffen.
Elektroautobesitzer bleiben bei Ökostrom
Der hohe Ökostromanteil erklärt sich laut ISI unter anderem durch eine Auflage der Wallbox-Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Bei diesem Programm, das inzwischen ausgelaufen ist, wurde die Anschaffung einer Ladestelle nur dann gefördert, wenn Ökostrom für das Laden verwendet wird.
Zwar bestehe diese Pflicht nur für das erste Jahr der Nutzung, jedoch hätten nur rund 11 Prozent der Befragten angegeben, ihren Stromtarif praktisch immer nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit zu kündigen. Daher schließen die Studiensautoren darauf, "dass ein Großteil der Haushalte bei einem Ökostromtarif bleibt, wenn sie einmal einen abgeschlossen haben".
Umweltschutz ziemlich wichtig
Der hohe Anteil an Ökostrom wird jedoch nicht nur auf die Förderbedingungen der KfW zurückgeführt. "In der Umfrage gaben 96 Prozent an, dass ihnen Umweltschutz ziemlich oder sogar sehr wichtig ist. Dieses Ergebnis kann durch Analysen zu weiteren Verhaltensweisen, wie z. B. den Betrieb einer Photovoltaik-(PV)-Anlage, gestützt werden", heißt es. So gab in einer Umfrage aus dem Jahr 2019 fast die Hälfte der befragten E-Auto-Besitzer an, eine PV-Anlage zu besitzen. Das deckt sich auch mit Befragungen von Volkswagen-Kunden. So gaben 42 Prozent der Besitzer eines ID.3 oder ID.4 an, eine PV-Anlage zu besitzen.
Die Herkunft des eingekauften Ökostroms spielt für die Elektroautobesitzer hingegen eine geringere Rolle. Der Umfrage zufolge wussten 41 Prozent der Befragten nicht, ob der Stromvertrag ein sogenanntes Ökostrom-Label umfasst. Weitere 34 Prozent machten dazu keine Angaben. Nur 23 Prozent beziehen Ökostrom auf Basis von Anforderungen, die über Herkunftsnachweise (HKN) hinausgehen. Solche Anforderungen bestehen beispielsweise darin, dass der Strom aus neuen Windkraft- oder Solaranlagen und nicht aus bestehenden Wasserkraftwerken stammt.
Die Umfrage scheint allerdings das häufig verbreitete Vorurteil zu bestätigen, wonach Elektroautos derzeit vor allem als Zweitwagen genutzt werden.
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Elektroautos sind meist noch Zweit- oder Drittwagen |
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Leider denken viel zu viele so... Ist es aber eigentlich gar nicht. Ich habe meine...
Du liest ganz schön viel raus aus dem was ich geschrieben hab. Es geht nicht um eine...
Dort ist allerdings gut zu erkennen, dass die Erhebung INKLUSIVE Sozialabgaben...
solls geben, genauso brauchen aber die wenigsten ihr auto um damit nur zu arbeit zu...