Ukrainekrieg: VW hat wieder Kabelbäume für Autos
Volkswagen kann langsam wieder Autos bauen, weil die durch den Ukrainekrieg ausgefallene Versorgung mit Kabelbäumen wieder anläuft.

Nach den ausfallenden Lieferungen von Kabelbäumen wegen des Ukrainekrieges nimmt Volkswagen seine Produktion langsam wieder auf. In Wolfsburg soll Anfang der kommenden Woche eine Schicht anlaufen, übernächste Woche die zweite, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete In Zwickau soll ab April 2022 wieder produziert werden. Andere Werke sollen weiterhin von Engpässen betroffen sein.
Der Autozulieferer Leoni hatte seine beiden ukrainischen Werke geschlossen, in denen Kabelbäume für zahlreiche deutsche Autohersteller hergestellt werden. Volkswagen musste daraufhin die Produktion stoppen, doch nun entspannt sich die Lage etwas. Kabelbäume werden dem Bericht zufolge auch in Rumänien und Moldawien sowie in Marokko und Tunesien hergestellt.
Volkswagen teilte bei der Vorstellung seiner Bilanz mit, dass weltweite Lieferengpässe mit Kabelbäumen und Halbleitern keine Geschäftsprognose zuließen. 2021 sanken die Auslieferungen bei VW um 8 Prozent, der Umsatz stieg um 7 Prozent auf rund 76 Milliarden Euro. Dies gelang, weil Volkswagen vornehmlich Fahrzeuge mit höheren Margen verkaufte. Das operative Ergebnis verfünffachte sich auf 2,5 Milliarden Euro.
Neue Preiserhöhung bei VW nicht ausgeschlossen
Die Preisanstiege bei Energie und Rohstoffen könnten Volkswagen dazu zwingen, weitere Preiserhöhungen vorzunehmen. Bereits 2021 hatte VW die Preise in Deutschland zweimal erhöht. Alexander Seitz, Finanzvorstand der Marke Volkswagen, schloss nicht aus, dass es auf absehbare Zeit erneut dazu kommen werde. "Irgendwann wird man das diskutieren müssen", sagte Seitz dem Handelsblatt.
Der Autohersteller will auf jeden Fall beim Marketing und bei Fahrzeugrabatten sparen. Es werde nicht mehr jedes Auto mit dem aus der Vergangenheit gewohnten Umfang beworben, sagte Seitz. Bei den Akkus für Elektroautos will Volkswagen das teure Nickel durch günstigere Rohstoffe wie Eisen ersetzen. Auch beim Personal agiert Volkswagen vorsichtig. Neueinstellungen solle es weiterhin nur begrenzt geben.
Konkurrent BMW teilte bei seiner Jahrespressekonferenz mit, dass angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Aussichten für das laufende Jahr gesenkt werden müssten. Diese würden statt eines Wachstums auf dem Niveau des Vorjahres verbleiben. Auch die massive Steigerung der Energie- und Rohstoffpreise werde sich auf die künftige Entwicklung belastend auswirken.
BMW wurde durch die ausbleibenden Kabelbäume ebenfalls massiv getroffen. Produktionsstopps in den Werken München, Dingolfing und Oxford waren die Folge. Ab kommender Woche sollten die BMW-Werke aber wieder normal arbeiten können, teilte das Unternehmen mit.
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Erzähl das blos nicht - da kommt die Vorstellung ins wanken, bei VW würden tausende...
Hybrid ist eh ein Murks. Gut, dass man die nicht mehr bestellen kann.
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Das ist nett von dir, aber wenn die Aktionäre nächstes Jahr die gleiche Dividende und die...