Erstmals Einsatz zur Landesverteidigung
Eine Lieferung von MQ-1C in die Ukraine würde gleich drei Revolutionen in der unbemannten Kriegsführung markieren. Erstmals würde eine derart große Kampfdrohne zur Landesverteidigung eingesetzt.
Zwar fliegt die Ukraine gegen die russischen Angreifer auch mit der türkischen Bayraktar TB2, die jedoch höchstens ein Drittel des Startgewichts auf die Waage bringt und über eine geringere Ausdauer verfügt. Zudem tragen die ukrainischen TB2 lediglich vier kleine, in der Türkei hergestellte MAM-L-Raketen, die etwa halb so viel wiegen wie eine Hellfire.
Erste Missionen in zwischenstaatlichem Krieg
Zudem wäre dies der erste Einsatz einer Langstreckendrohne in einem Krieg zwischen zwei Staaten. Russland will bereits in der Ukraine Angriffe mit seiner Orion geflogen haben, daran gibt es jedoch Zweifel. Auch die Luftwaffe Aserbaidschans setzte im Krieg gegen Berg-Karabach mit der israelischen Hermes 900 vor zwei Jahren eine ähnlich große Drohne ein. Diese war jedoch unbewaffnet.
Angriffe mit US-Kampfdrohnen sind zwar seit der Jahrtausendwende auch in Afghanistan oder Pakistan dokumentiert, dabei handelte es sich jedoch nicht um eine kriegerische Auseinandersetzung von Staaten. Viele Einsätze zur extralegalen Hinrichtung angeblicher Terroristen erfolgten auch durch den Geheimdienst CIA.
Schließlich verkaufen die USA ihre Kampfdrohnen normalerweise ausschließlich an Nato-Verbündete. Bewaffnete Predator beziehungsweise ihr Nachfolger Reaper (Sensenmann) wurden bislang ausschließlich nach Großbritannien exportiert, bald folgen Frankreich und Italien. Ungewöhnlich ist zudem die Politik, die Angriffswaffe in ein Kriegsgebiet zu liefern.
Andere Drohnen können Ziele markieren
Außer den TB2 aus der Türkei verfügt die Ukraine über verschiedene unbemannte Luftfahrzeuge. Die USA haben bereits bewaffnete Switchblades geliefert, die zur Klasse der Loitering Munition (Herumlungernde Waffen) gehören. Sie können sich je nach Größe bis zu 40 Minuten über dem Ziel aufhalten und in einem günstigen Moment darauf hinabstürzen. Der erste Einsatz einer solchen Waffe ist bereits dokumentiert.
Zudem fliegt das ukrainische Heer zahlreiche kleinere Drohnen, darunter auch handelsübliche Quadrokopter aus dem Elektronikmarkt. Die US-Regierung genehmigte zudem die Lieferung von RQ-20 Puma. Die aus der Hand gestarteten Kleinstflugzeuge werden zur Aufklärung genutzt. Mit einem Lasermarkierer können sie aber auch Ziele beleuchten, die dann von der Artillerie oder größeren Kampfdrohnen wie der MQ-1C angegriffen werden.
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Ukrainekrieg: USA wollen große Kampfdrohnen liefern |
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Da hast du schon recht, nur war eben genau das, in den letzten Jahren nie der Fall. Putin...
Übergewichtige. Zu Fett zum laufen, und ohne Schuhsohlen.
Die MQ-1C wird genauso schnell abgeschossen sein wie die Bayraktar Drohnen. Selbst...
oder was soll uns der Artikel sagen? Gut, die Daten zu den Drohnen sind interessant.
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