Ukrainekrieg: Unbewaffnetes Schulungsflugzeug zur Drohnenjagd eingesetzt

Einem Bericht des Wall Street Journal(öffnet im neuen Fenster) (Paywall) zufolge werden von verschiedenen Einheiten der ukrainischen Armee unter anderem Militärschulungsflugzeuge eingesetzt, um russische Drohnen abzuschießen. Eines davon, eine seit 1976 gebaute Jakowlew Jak-52(öffnet im neuen Fenster) , soll mittlerweile 120 Abschüsse vorzuweisen haben, was der Hälfte aller Abschüsse der gesamten Brigade entsprechen würde.
Das Flugzeug besitzt keinen Radar und ist auf Tageslicht angewiesen. Ohne Bewaffnung muss zudem ein Schütze an Bord die Drohnenbekämpfung übernehmen, wofür eine Schrotflinte und auf größere Entfernung ein Sturmgewehr zum Einsatz kommen.
Langsam fliegen kann nicht jeder
Dass der Schütze überhaupt ausreichend Zeit zum Zielen hat, liegt an der Fluggeschwindigkeit der Jak-52. Ihre Mindestgeschwindigkeit liegt bei knapp über 100 km/h, das Maximum beträgt 240 km/h.
Und in genau diesem Bereich bewegen sich viele der von Russland eingesetzten Drohnen. Die Orlan-10 und einige Kamikaze-Drohnen schaffen 90 bis 100 km/h. Die iranischen Shahed-Drohnen sollen 180 km/h schnell fliegen. Mit diesen kann die Jak-52 mithalten und sich annähern, bis der Schütze an Bord schussbereit ist.
Taktik wird stetig angepasst
Ähnliche Missionen werden außerdem mit Helikoptern durchgeführt, die ihre Geschwindigkeit noch besser anpassen können. Laut dem Bericht des Wall Street Journal lässt sich eine Jak-52 allerdings näher an der Frontlinie einsetzen, weil sie gegnerischem Beschuss leichter ausweichen kann.
Mittlerweile hätten die russischen Drohnen allerdings eine Anpassung erfahren. Die Orlan-10 soll mit nach hinten gerichteten Kameras erkennen, wenn sich ein Flugzeug oder Hubschrauber zum Abfangen nähert. Sie beginnt dann, Ausweichmanöver zu fliegen oder spiralförmig ihren Kurs fortzusetzen.



