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Ukrainekrieg: Ukrainische Armee baut Bombe aus Toyota-Mirai-Tank

Weil Nachschub knapp ist, hat eine Militäreinheit eine gelenkte Bombe aus Komponenten des Brennstoffzellenautos und eines Elektroautos von Tesla gebaut.
/ Werner Pluta
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Wasserstofftanks in einem Toyota Mirai (Symbolbild): "Haben genutzt, was Freiwillige uns spendeten." (Bild: Toyota)
Wasserstofftanks in einem Toyota Mirai (Symbolbild): "Haben genutzt, was Freiwillige uns spendeten." Bild: Toyota

Ein Argument, das Kritiker gegen Wasserstoff vorbringen, ist, dass das Gas gefährlich ist: Es kann explodieren. Im täglichen Umgang ist das unwahrscheinlich. Im Krieg kann man sich das zunutze machen.

In der Frontstadt Wowtschansk hat eine ukrainische Militäreinheit eine Fabrik mithilfe einer Bombe gesprengt, die aus dem Wasserstofftank eines Toyota Mirai und Plastiksprengstoff gebaut wurde. Das Fahrzeug, das die Bombe zu dem Gebäude brachte, wurde aus einem Tesla gebaut. Die Explosion habe erhebliche Schäden verursacht, berichtet die ukrainische Nachrichtenwebsite Euromaidan Press(öffnet im neuen Fenster) .

Die Organisation Deep State UA postete Ende Juli auf X ein Video des Angriffs(öffnet im neuen Fenster) . Darauf ist zu sehen, wie das Fahrzeug in die strategisch wichtige Fabrik fährt und dort explodiert. Deep State UA ist eine ukrainische Open-Source-Intelligence-Organisation, die DeepStateMap.Live(öffnet im neuen Fenster) veröffentlicht, eine interaktive Karte, die militärische Operationen im Ukrainekrieg zeigt.

Eine Drohneneinheit filmte den Angriff

Das Video, das offensichtlich von einer Drohne aufgenommen wurde, stammt laut Deep State UA von der Khorne-Gruppe, einer Drohneneinheit der 116. Brigade der ukrainischen Armee. Ein Sprecher von Khorne bestätige Euromaidan Press den Bericht.

Da Nachschub oft knapp sei, werde Vorhandenes genutzt und für eigene Zwecke umfunktioniert. "Wir haben genutzt, was Freiwillige uns spendeten" , sagte er und wies darauf hin, dass ukrainische Drohnenhersteller Akkuzellen aus beschädigten Elektroautos in ihren Fluggeräten verbauten.

Die Brennstoffzellen-Limousine Toyota Mirai verfügt über drei Tanks, in denen zusammen 5,6 Kilogramm Wasserstoff gespeichert werden können. Das Video legt nahe, dass nur ein Tank benutzt wurde. Der gesamte Sprengkörper soll 200 Kilogramm gewogen haben.

Für das Fahrzeug wurde mutmaßlich das Assistenzsystem für das automatisierte Fahren des Tesla inklusive der Kameras genutzt. Eine Fernsteuerung über Funk hätte gestört werden können.


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