Ukrainekrieg: Telekom entlässt umzugsunwillige Entwickler in Russland
Es fiel der Telekom nicht leicht, auf diese Frage zu antworten. Doch wer nicht ins Ausland umzieht, wird entlassen.

Die Deutsche Telekom hat bestätigt, dass die russischen Entwickler des Konzerns nur weiterbeschäftigt werden, wenn sie das Land verlassen. Telekom-Sprecher Stephan Broszio bestätigte auf mehrmalige Nachfrage von Golem.de: "Wie in der Mitteilung gesagt, geben wir den Beschäftigten die Möglichkeit, außerhalb Russlands zu arbeiten. Mit der Beendigung unserer Entwicklertätigkeiten in Russland werden wir die Beschäftigungsverhältnisse an den Standorten nicht weiterführen."
Der Konzern gab am 25. März 2022 bekannt, seine Entwicklerstandorte in Russland zu schließen. Man habe keine Netze in Russland, aber ein Team von Softwareentwicklern, hauptsächlich in Sankt Petersburg, die "Dienstleistungen für Kunden außerhalb Russlands erbringen". Die Telekom habe sichergestellt, dies bestmöglich ohne den Standort in Russland aufrechtzuerhalten.
Die Telekom habe rund 2.000 Beschäftigte im russischen Sankt Peterburg, die Software für T-Systems schrieben, erklärte Telekom-Finanzvorstand Christian Illek bereits im Februar 2022. Weitere Standorte sind in Moskau und Woronesch im südlichen Zentralrussland.
Glasfaserausbau in Deutschland und Projekte für das Bundesverkehrsministerium
Die russischen Beschäftigten der Telekom sind laut einem früheren Bericht des Handelsblatts in strategisch wichtige IT-Entwicklungsvorhaben im Rahmen des Glasfaserausbaus in Deutschland und Projekte für das Bundesverkehrsministerium oder den Autohersteller Mercedes-Benz eingebunden. Auch an Open-RAN für das Mobilfunknetz werde gearbeitet.
Der Konzernbetriebsrat und Gesamtbetriebsrat der Telekom hatten zuvor intern gefordert, die Niederlassungen des Konzerns in Russland aufzugeben, und dies der Presse zugespielt.
Die Telekom sperrte bereits Anfang März die Zugänge ihrer russischen Beschäftigten zu internen IT-Systemen. Ziel der Maßnahme soll unter anderem die Prävention von Missbrauch gewesen sein.
Alle aktuellen Golem.de-Artikel und weitere News zum Ukraine-Krieg finden sich in unserem Liveblog.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Die russische Staat hat derzeit doch massive Ausreisebeschränkungen erlassen. Um...
Das die in Russland einen Job hatte, hatte ja schon seinen Grund: billige Arbeitskräfte...
Mr. T von der T ist risikofreudig oder schlecht beraten: Neuer russischer Mitarbeiter...
In dem Fall wäre es aber kein ernstgemeintes Angebot, wenn man sowieso davon ausgehen...