Ukrainekrieg: Stromnetz der Ukraine an europäisches Netz angeschlossen
Der russische Angriffskrieg stellt das ukrainische Stromnetz vor große Herausforderungen. Nun läuft es mit dem europäischen Netz synchron.

Das Stromnetz der Ukraine und seines südlichen Nachbarlands Moldawien ist mit dem europäischen Netz synchronisiert worden. Das teilte die EU-Kommission am 16. März 2022 mit. "Dies wird der Ukraine in diesen dunklen Zeiten helfen, ihr Stromnetz stabil, die Häuser warm und die Lichter hell zu halten", hieß es weiter. Dies stelle einen "historischen Meilenstein für die Beziehungen zwischen der EU und der Ukraine" dar.
Der Mitteilung zufolge hat der europäische Verbund der Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO E) in zwei Wochen eine Arbeit geleistet, für die normalerweise ein ganzes Jahr benötigt würde. Das Netzwerk selbst teilte mit, dass das Projekt zur Synchronisierung der Stromnetze bereits seit 2017 laufe. Auf der Basis früherer Studien und der Anwendung von Maßnahmen zur Risikobegrenzung sei das Projekt nun beschleunigt umgesetzt worden.
Die kontinentaleuropäischen Übertragungsnetzbetreiber unterstützten nun die Stabilität des ukrainisch-moldawischen Stromsystems nach einer positiven Analyse, die bestätigt habe, dass eine Notfallsynchronisation mit einer Reihe von Maßnahmen zur Gewährleistung sicherer und geschützter Stromsysteme technisch machbar ist.
Energiekommissar Kadri Simson bedankte sich bei der französischen Ratspräsidentschaft und den Mitgliedstaaten für ihre Unterstützung "dieses nicht ungefährlichen Projekts". Ebenfalls bedankte er sich bei der ukrainischen Regierung für ihre "heldenhaften Anstrengungen", die ukrainischen Energiesysteme "mitten in einem schrecklichen Krieg am Laufen zu halten".
Die EU will laut Simson die Ukraine "weiterhin im Energiesektor unterstützen, indem sie die Rückflüsse von Gas in das Land und die Lieferung dringend benötigter Energie sicherstellt".
Bei ihrem Angriff auf die Ukraine haben die russischen Truppen bereits das größte europäische Atomkraftwerk in Saporischschja besetzt. Es gilt als strategisch besonders wichtig, weil damit ein großer Teil des Stroms der Ukraine erzeugt wird, ein Weiterbetrieb ist also essenziell für die Versorgung der Menschen dort.
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