Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Ukrainekrieg: Russland kaufte Flüchtlinge für Sabotage in Polen ein

Flüchtlinge sollten Kameras in Polen verteilen. Das Ziel: die wichtige Militärversorgung aus dem Westen zur Ukraine zu sabotieren.
/ Oliver Nickel
45 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Russland wollte Transportwege in Polen sabotieren. (Bild: Pixabay.com)
Russland wollte Transportwege in Polen sabotieren. Bild: Pixabay.com / Pixabay-Inhaltslizenz

In Polen konnten sich ukrainische Flüchtlinge und andere für mehr und mehr dubiose Jobs bewerben. Zunächst ging es um das Verteilen von Flugblättern, um russische Propaganda zu verbreiten. Später sollten die Agenten Kameras an polnischen Logistikknoten, Häfen und Eisenbahnstationen anbringen. Der Auftraggeber blieb unerkannt, handelte aber offenbar klar im Interesse Russlands.

Laut einem Bericht der Washington Post(öffnet im neuen Fenster) haben polnische Behörden den Plot aufdecken können. Der mysteriöse Auftraggeber scheint der russische Militärgeheimdienst GRU zu sein. Das Ziel der Mission: Waffen- und Güterlieferungen an die Ukraine durch Polen zu sabotieren. Russland wollte so offensichtlich verhindern, dass der militärische Feind mit wichtiger Ausrüstung ausgestattet wird. Die kommt zum großen Teil aus Europa und den USA und ist ein Grund dafür, dass Russland bisher Schwierigkeiten im Angriffskrieg gegen die Ukraine hat.

Polen ist wichtigste Versorgungsroute

80 Prozent des Kriegsgerätes werden dabei wohl durch Polen transportiert. Das Land ist ein direkter Nachbar im Westen der Ukraine und deshalb ein wichtiges Bindeglied zwischen den Nato-Staaten und dem Konfliktgebiet. "Dies ist das erste Anzeichen dafür, dass die Russen versuchen, in Polen Sabotage - sogar Terroranschläge - zu organisieren" , sagt der polnische Sicherheitschef Stanislaw Zaryn in einem Interview mit der Washington Post.

Mithilfe sogenannter externer Amateuragenten wollte Russland die Sabotage wohl verdecken und hätte bei einem Erfolg die Schuld auf frustrierte ukrainische Flüchtlinge schieben können. Einige der externen Agenten wurden von der polnischen Polizei festgenommen und sitzen nun in Haft. Darunter sind zwölf ukrainische Flüchtlinge, drei Belarussen und ein Russe. Selbst ein Misserfolg kostet Russland bis auf einen Ansehensverlust bei Nato-Staaten wenig. Russlands Ansehen ist sowieso durch die unprovozierte Invasion der Ukraine schlechter denn je.


Relevante Themen