Ukrainekrieg: Russland droht indirekt, Starlink-Satelliten abzuschießen

Kommerzielle Satelliten der USA und ihrer Verbündeten könnten zu Zielen für Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf Konstantin Woronzow, einen hochrangigen Vertreter des russischen Außenministeriums.
"Quasi-zivile Infrastruktur könnte ein legitimes Ziel für einen Vergeltungsschlag sein" , sagte Woronzow laut Reuters dem Ersten Komitee der Vereinten Nationen und fügte hinzu, dass der Einsatz der Satelliten durch den Westen zur Unterstützung der Ukraine eine "Provokation" darstelle.
Der Direktor einer Abteilung für Rüstungskontrolle des russischen Außenministeriums nannte keine Namen von Satellitennetzbetreibern. Gemeint sei "zivile Weltrauminfrastruktur, einschließlich der kommerziellen, durch die die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten in bewaffneten Konflikten eingreifen" , wurde Woronzow laut Reuters bei den Vereinten Nationen zitiert. Der Einsatz westlicher Satelliten zur Unterstützung des ukrainischen Militärs sei "ein äußerst gefährlicher Trend" .
Verwirrung um Starlink-Finanzierung
Bis zum 5. April lieferten SpaceX und die US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit USAID (United States Agency for International Development) 5.000 Terminals in die Ukraine, von denen SpaceX 3.667 oder 73 Prozent spendete und der Rest von USAID gekauft wurde. Ende September 2022 gab es in der Ukraine 23.000 Starlink-Terminals.(öffnet im neuen Fenster)
In diesem Monat drohte Elon Musk damit , dass der Satelliteninternetdienst seines Unternehmens SpaceX für die Ukraine abgeschaltet werden könne.
In einem Bericht von CNN hieß es dazu, dass SpaceX die US-Regierung aufgefordert habe, die staatliche und militärische Nutzung von Starlink durch die Ukraine zu bezahlen. Musk bestätigte dies. Inzwischen habe SpaceX diese Forderung offiziell zurückgezogen(öffnet im neuen Fenster) und Musk wolle die Nutzung offenbar selbst weiter finanzieren .
Der Starlink-Dienst erwies sich für das ukrainische Militär bereits als entscheidend für die Kommunikation. Zudem gab es Berichte, dass Starlink in den Frontbereichen in der Ukraine ausfiel , was Kommunikationsprobleme für die ukrainischen Streitkräfte verursachte. Im CNN-Bericht hieß es dazu, dass vor der Rückeroberung eines Gebietes durch die Ukraine eine Anfrage gestellt werden müsse, damit dort Starlink funktioniere.
Später twitterten(öffnet im neuen Fenster) zahlreiche Ukrainer, dass sie und die ukrainischen Soldaten selbst für den Starlink-Dienst bezahlten oder Spenden dafür gesammelt hätten.



