Ukraine-Invasion: TSMC wird Russlands Chip-Import abschneiden
Die taiwanische Regierung hat Exporte nach Russland untersagt, der weltgrößte Auftragsfertiger TSMC kommt dem nach.

Weil sich Taiwan aufgrund der Ukraine-Invasion an internationalen Sanktionen gegen Russland beteiligen wird, soll es seitens TSMC keine Exporte von Chips mehr in das Land geben. Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company ist der größte Auftragsfertiger der Welt, diverse russische Prozessoren werden bisher in Taiwan produziert.
TSMC kooperiere voll und ganz mit den neuen Exportregeln: "Wir verfügen über ein rigoroses Kontrollsystem", sagte der Auftragsfertiger in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Statement. Inwiefern genau die Foundry reagieren wird, ist allerdings nicht klar - primär dürften bereits produzierte Chips nicht mehr nach Russland geliefert werden.
Russland setzt bei Behörden und beim Militär zumindest anteilig auf selbst entwickelte Prozessoren, ist jedoch insgesamt von aus dem Ausland bezogener Technik abhängig. Zu den bekanntesten Designs gehören die Elbrus-CPUs des MCST, wobei das das Moskauer Zentrum für Sparc-Technologie auf VLIW als Architektur setzt.
Russland kein Großkunde von TSMC
Zudem gibt es von Baikal Electronics die gleichnamigen Baikal-CPUs mit ARM-Technik, beide Hersteller setzen auf TSMCs 28- und 16-nm-Verfahren. Die Prozessoren sind für Bürorechner, aber auch für Laptops und für Server gedacht - sie decken also nahezu alle Segmente ab. Wie groß der Anteil der Chips schlussendlich ist, darüber liegen keine Informationen vor.
Wie wichtig russische Anbieter als Kunden für TSMC sind, lässt sich nur grob einordnen: Der Auftragsfertiger machte im vierten Quartal 2021 (siehe PDF) einen Umsatz von 15,74 Milliarden US-Dollar und schlüsselt diesen auch weltweit auf.
Aus der APAC-Region (Asien & Pazifik) stammen 12 Prozent, aus EMEA (Europa, Mittlerer Osten & Afrika) kommen 5 Prozent - wobei Russland anteilig in beide Regionen fällt. Die mit Abstand meisten Chips exportiert TSMC nach Nordamerika, hierauf entfallen 66 Prozent des Umsatzes.
Nachtrag vom 28. Februar 2022, 9:10 Uhr
Auch US-Hersteller wie AMD und Nvidia sollen entsprechend den Richtlinien die Lieferung von Chips nach Russland eingestellt haben. "Wir befolgen alle Exportregulierungen", sagte Intel in einem Statement.
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Das sehen ggfs. die Serben anders ...
"Sehr schnell" ist relativ. Wenn es in Russland ebenso schnell geht, dann können die...
Können: Klar, jedes OS das Updates eingespielt bekommt, kann vom Hersteller übernommen...
Ich kann auch in nem Vertrag drin haben WOLLEN, dass beim Spülen meiner Toilette unten...