Ukraine: Chatbot erreicht 200.000 Nutzer zum Melden russischer Armee

Der ukrainische Staat nutzt im Krieg eine etwas andere Form des Crowdsourcings, um russische Truppen aufzuspüren - offenbar mit großem Erfolg.

Artikel veröffentlicht am ,
Ein zerstörter russischer Mehrfachraketenwerfer in der Nähe von Charkiw.
Ein zerstörter russischer Mehrfachraketenwerfer in der Nähe von Charkiw. (Bild: REUTERS/Maksim Levin)

Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine setzen die staatlichen Akteure des überfallenen Staates auf zahlreiche digitale Mittel, um die Verteidigung und die entsprechende Organisation zu bewerkstelligen. Dazu gehört auch ein Chatbot für die Telegram-Plattform, mit dem Informationen zu russischen Truppen oder Fahrzeugen von Bürgern des Landes direkt an die Verantwortlichen geschickt werden können. Der Bot ist bereits von mehr als 200.000 Nutzern eingesetzt worden.

Das berichtet der stellvertretende Ministerpräsident der Ukraine und Minister für digitale Transformation, Mychajlo Fedorow, auf seinem offiziellen Telegram-Kanal. Derzeit gibt es keine Informationen darüber, wie viele einzelne Meldungen über den Bot eingegangen sind und wie hilfreich diese letztlich waren.

Der Bot heißt Evorog (єВорог), was in etwa "Hier ist ein Feind" bedeutet. In der Beschreibung auf Telegram heißt es zu Evorog: "Wenn Sie die Besatzer oder ihre Ausrüstung sehen, schreiben Sie sofort darüber im Bot. Gemeinsam werden wir Beweise für den Angriff sammeln und schnell zurückschlagen". Laut Angaben von Fedorow werden die Informationen direkt an das ukrainische Militär weitergeleitet und dienen hauptsächlich der Geolokalisierung der russischen Truppen.

Die Meldung über die Anzahl der Nutzer durch Fedorow ist Teil einer Update-Nachricht für den Chatbot, in der es auch heißt, dass der Bot inzwischen aussagekräftigere Informationen sammeln soll. Außerdem soll die Nutzung durch "Saboteure", die Falschinformationen melden, besser erkannt werden. Erstmals vorgestellt hatte Fedorow den Chatbot vor rund zwei Wochen. Details dazu, wie die Daten verarbeitet werden, also zum Beispiele maschinell oder manuell, sind derzeit nicht bekannt.

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helmutkohl 30. Mär 2022

Ich geb zu, ich hasse Telegram. Noch mehr hasse ich die Vorstellung mich innerhalb eines...

GodsBoss 29. Mär 2022

Im Prinzip ist man dann doch als Aufklärer für das Militär unterwegs, oder nicht?

einglaskakao 29. Mär 2022

What? Die Aufnahmen bei Google Earth sind im besten Fall mehrere Monate alt und haben au...

yooyoo 29. Mär 2022

Man muss sich nur mal die Auftragsvergabe des Nachbaus der historischen Sprechfunkgeräte...



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