Uhr nachgestellt: Windows 8 tickt manchmal doch richtig
Der Übertakter Christian Ney und der CPU-Z-Entwickler Franck Delattre haben eine Lösung für den Uhrzeitfehler von Windows 8 gefunden. Ein simpler Kommandozeileneintrag sorgt für eine korrekte Zeitangabe.

Das Problem der falschen Benchmark-Werte unter Windows 8 ist gelöst, lässt sich aber nicht dauerhaft beheben. Die bei Übertaktern beliebte Seite HW-Bot hatte vor rund einer Woche alle Benchmark-Resultate, die unter Windows 8 erzielt wurden, für nichtig erklärt. Hintergrund ist die manipulierbare Uhrzeit des Betriebssystems, die offenbar an Taktgeber gekoppelt ist, deren Frequenzen der Anwender vergleichsweise einfach manipulieren kann.
Im Falle eines Intel-Systems ist es der Baseclock (BCLK), aus dem Windows 8 seine Echtzeituhr, englisch abgekürzt RTC (real time clock), herleitet. Verringert man den BCLK, so läuft die RTC ebenfalls langsamer. Dies hat einen positiven Einfluss auf Benchmarks mit festgelegten Intervallen, das heißt, es kommen am Ende mehr Punkte heraus. Ein bekanntes Beispiel sind die CPU-Tests des 3DMark, die mit einer fixen Bildrate laufen. Eine langsamere Systemuhr ermöglicht eine längere Berechnungszeit.
Um mehr über die Problematik herauszufinden, hat CPU-Z-Entwicker Franck Delattre ein kleines Programm geschrieben, das die Taktraten und Zeiten der RTC, des ACPI-, des HPET- und des QPC-Zeitgebers ausliest. ACPI und HPET laufen mit einer festgelegten Frequenz, der Query Performance Counter ist eine API, über die das ACPI oder der HPET ausgelesen wird. Alle diese Zeitgeber können verwendet werden, um die Uhrzeit zu stellen. Mithilfe des Programms von Delattre hat der Übertakter Christian Ney diverse Testreihen angestellt und beobachtet, wie sich die Takte und Zeiten ändern.
Hierbei stellte der Schweizer Übertakterprofi fest, dass im Boot Configuration Data Editor (bcdedit) eines AMD-Systems ein Parameter namens "useplatformclock" vorhanden und auf "Yes" gestellt ist. Entsprechende Befehlszeilenoptionen zeigt Microsoft im Technet auf. Bei einem Intel-basierten Computer fehlt der Eintrag hingegen, was einem "No" entspricht. Deaktiviert man den Eintrag, so tritt der Uhrzeitfehler bei dem AMD-System auf, ist aber nach einem Neustart wieder verschwunden, da "useplatformclock" automatisch wieder auf "Yes" steht.
Unter Windows 7 ist das Problem generell nicht vorhanden und lässt sich auch mittels der Befehlszeilenoptionen nicht erzwingen - außer es gelingt einem versierten Nutzer, die RTC an den BCLK zu koppeln. Christian Ney betont im Fazit erneut, dass die Echtzeituhr von Microsofts aktuellem Betriebssystem leicht zu manipulieren sei, egal ob auf AMD- oder Intel-Systemen. Zwar gibt es für Windows 8 eine Lösung, HW-Bot erkennt die Win8-Resultate jedoch weiterhin nicht an.
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Nein, das war ein bewusst überspitzter persönlicher Scherz von mir - erkennbar an den...
Welcher von den mehreren vorhandenen Schedulern in den Kernel-Quellen, die ich beim...
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