Überwachung: PIN und Passwort erschweren Spionen die Arbeit

Polizei und Geheimdienste in Deutschland fühlen sich bei der Auswertung von Beweismitteln zunehmend durch PIN oder Passwort eingeschränkt. Der Geheimdienst MAD soll aber übermittelte Passwörter mitlesen können.

Artikel veröffentlicht am ,
Protest gegen Überwachung
Protest gegen Überwachung (Bild: Kai Pfaffenbach/Reuters)

Geheimdienste und polizeiliche Ermittler erklären, dass durch Sicherung digitaler Speichermedien "zum Beispiel mittels PIN oder Passwort" die "Auswertung der Beweismittel zunehmend verhindert oder erschwert" werde. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage zu neuen Überwachungstechnologien des Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko (Die Linke) hervor.

Angaben dazu, welche technischen Hilfsmittel eingesetzt werden, seien aus "Gründen des Staatswohls geheimhaltungsbedürftig".

Zur Überwindung von Gerätesperrcodes bei Kommunikationsgeräten (Mobilfunkgeräten) würden im BKA kommerziell verfügbare Softwarewerkzeuge eingesetzt. Diese würden jedoch ausschließlich bei Geräten angewendet, die in Ermittlungsverfahren in Strafprozessen sichergestellt wurden.

Im Bereich IT-Kriminaltechnik würden bei der Auswertung von Kommunikationsgeräten wie Smartphones, die zuvor im Rahmen von Ermittlungsverfahren sichergestellt wurden, "technische Werkzeuge zur Ermittlung von Passwörtern und der Überwindung von Gerätesperren eingesetzt."

MAD liest Passwörter aus

Im Rahmen einer Telekommunikationsüberwachung sei es dem Geheimdienst MAD (Militärischer Abschirmdienst) "möglich, übermittelte Passwörter mitzulesen".

Hunko erklärte: "Es ist bekannt, dass der noch amtierende BKA-Präsident Jörg Ziercke Verschlüsselungsverfahren 'unerträglich' findet. 'Anonymisierung und Kryptieren' würde laut Ziercke Aufklärungserfolge behindern. Der Inlandsgeheimdienst behauptet, Verschlüsselungsprogramme seien 'vor allem für gewaltbereite Extremisten von Bedeutung'." Er freue sich, dass die NSA-Affäre zu mehr Bewusstsein für die Absicherung von Kommunikation im Internet geführt habe. "Die Bundesregierung muss sich damit abfinden, dass es Orte gibt, an denen die Menschen privat bleiben wollen auch im Internet", sagte Hunko.

Mobile Geräte besser geschützt

Viele Nutzer von Mobiltelefonen schützen ihre Geräte gegenwärtig sehr viel besser vor unbefugten Zugriffen als noch vor zwei Jahren. Knapp drei Viertel der Handynutzer (72 Prozent) verwenden Sicherheitsmechanismen wie Passwort-, Muster- oder Codeabfragen. 2012 hatte erst jeder Dritte (33 Prozent) eine solche zusätzliche Abfrage aktiviert. Das ergab eine aktuelle Aris-Umfrage im Auftrag des IT-Verbands Bitkom. Sinnvoll sei auch eine weitere Abfrage nach dem Lösen der Tastensperre.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


plutoniumsulfat 20. Okt 2014

Und alle rufen ja....

Captain 18. Okt 2014

The MAD is mad... *ggg

tingelchen 17. Okt 2014

Natürlich ist das hirnrissig. Aber wie sollen sie sich denn sonst gegen die...

Shrykull 17. Okt 2014

.. die Arbeit schwer zu machen. Nöö, wir doch nicht - oder? Wir verschlüsseln wegen der...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Automobil
Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken

Bei der Hacking-Konferenz Pwn2Own 2023 hat ein Forschungsteam keine zwei Minuten benötigt, um ein Tesla Model 3 zu hacken. Das brachte dem Team jede Menge Geld und einen neuen Tesla ein.

Automobil: Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken
Artikel
  1. Wenn das Smartphone streikt: Fehlersuche schwer gemacht
    Wenn das Smartphone streikt
    Fehlersuche schwer gemacht

    Ich lade mir nicht leichtfertig Sachen aufs Smartphone und achte auf Sicherheitspatches. Trotzdem ging bei meinem Samsung-Handy eines Tages nichts mehr. Geschichte einer anstrengenden Fehlersuche.
    Ein Erfahrungsbericht von Karl-Heinz Müller

  2. Socket: ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen
    Socket
    ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen

    Der Anbieter eines Sicherheitsscanners, Socket, nutzt den Chatbot von OpenAI auch zur Untersuchung von Paketen.

  3. Fiktive Szenarien und Stereotype: AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke
    Fiktive Szenarien und Stereotype
    AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke

    Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) nutzen realistische KI-Bilder, um Stimmung zu machen. Die Bilder sind kaum von echten Fotos zu unterscheiden.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Crucial SSD 1TB/2TB bis -43% • RAM im Preisrutsch • RTX 4090 erstmals unter 1.700€ • MindStar: iPhone 14 Pro Max 1TB 1.599€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /