Überwachung: Apple verschiebt Scans nach Missbrauchs-Bildern um Monate

Anfang August kündigte Apple an, Bilder auf iPhones nach verbotenen Aufnahmen scannen zu wollen. Nach viel Gegenwind folgt nun eine Reaktion.

Artikel veröffentlicht am , Christian Hensen
Apple will sich mehr Zeit für die Entwicklung des Tools nehmen. (Symbolbild)
Apple will sich mehr Zeit für die Entwicklung des Tools nehmen. (Symbolbild) (Bild: MLADEN ANTONOV/AFP via Getty Images)

Wie Bloomberg berichtet verschiebt Apple den Start einer neuen iOS-Funktion, die Bilder auf den Geräten nach Kinderpornografie durchsuchen sollte. Die Verzögerung begründet Apple damit, dass man auf das Feedback zahlreicher Experten hören wolle.

Auch wenn der Grund für das Scannen von Daten zunächst plausibel erscheinen mag, meldeten sich kurz nach der Ankündigung des Vorhabens zahllose Sicherheitsexperten wie Edward Snowden oder die Electronic Frontier Foundation zu Wort. Demzufolge schaffe Apple ein System, "das nur darauf wartet, dass der Druck von außen die geringste Änderung bewirkt". Gemeint ist damit die Anpassung der Suche, um auch andere Inhalte zu finden, also eine Art Hintertür für weitere Vorhaben, die Privatsphäre der Kunden zu kompromittieren.

Das müsste im Zweifel nicht einmal Apples Absicht sein - die Sorge gilt auch dem Missbrauch durch Dritte, beispielsweise Staaten, die sich die selbstgeschaffene Schwachstelle der Geräteverschlüsselung zu Nutze machen könnten.

Verschoben, nicht aufgehoben

Gegenüber Bloomberg erklärte Apple aber nicht den Verzicht auf die Funktion. Vielmehr wolle man sich das Feedback zu Herzen nehmen und in den kommenden Monaten weitere Verbesserungen an dem System durchführen, damit die "wichtigen Funktionen zum Schutze der Kinder" auch wirklich nur dafür genutzt werden könnten.

Ob man dabei mit den externen Experten zusammenarbeiten möchte oder das Tool weiterhin hinter verschlossenen Türen entwickelt, blieb offen. Intern müsste Apple aber ebenfalls nicht lange nach Mitarbeitern suchen, die das Scannen der Inhalte kritisch sehen und eine Backdoor fürchten.

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