Überschallflugzeug: Boom Supersonic hat kein Triebwerk

Bleibt Boom Supersonic am Boden? Das US-Luftfahrtunternehmen, das Überschallpassagierflugzeuge bauen will, steht ohne Triebwerklieferanten da.
Zwei Jahrzehnte nachdem die Concorde endgültig aus dem Verkehr gezogen wurde, wollen diverse Flugzeughersteller und Fluggesellschaften Passagierflüge mit Überschallflugzeugen anbieten. Aber nicht alle Akteure der Branche scheinen mitzuziehen, wie Boom Supersonic feststellen musste.
Das US-Unternehmen arbeitet an einem Überschallverkehrsflugzeug, das 65 bis 80 Passagiere mit Mach 1,7 befördern soll. Overture(öffnet im neuen Fenster) soll 2029 ausgeliefert werden. Boom Supersonic hat auch schon diverse Vorbestellungen für die Maschine .
Rolls Royce ist ausgestiegen
Allerdings sieht sich das Start-up mit einem schwerwiegenden Problem konfrontiert: Es hat keine Triebwerke. Die sollte Rolls Royce liefern. Doch der britische Hersteller, mit dem Boom Supersonic seit 2020 zusammenarbeitete, stieg kürzlich aus dem Projekt aus. Rolls Royce begründete den Schritt damit, dass zivile Überschallflugzeuge derzeit keine Priorität hätten.

Alternativen sind rar: Nur wenige Hersteller könnten anstelle von Rolls Royce in das Projekt einsteigen, sagte ein Luftfahrtexperte dem Onlinenachrichtenangebot Flight Global(öffnet im neuen Fenster) .
Infrage kämen General Electric (GE) Aviation und Pratt & Whitney. Für GE Aviation ist jedoch wie für Rolls Royce die zivile Überschallluftfahrt nicht von Interesse, wie das Unternehmen Flight Global mitteilte. Pratt & Whitney will sich weiterhin auf Unterschalltriebwerke konzentrieren.
Denkbar sind nach Ansicht des Luftfahrtexperten noch Honeywell und Safran. Beide Unternehmen teilten Flight Global jedoch mit, dass sie kein Interesse hätten, Überschalltriebwerk für zivile Flugzeuge zu entwickeln.
Laut Boom-Supersonic-Chef Blake Scholl läuft die Entwicklung von Overture jedoch weiter. Das Unternehmen werde bald einen Triebwerkslieferanten bekanntgeben, sagte er Flight Global.



