Überschallflugzeug: Boom stellt Überschallprototyp XB-1 vor
Ein neues Zeitalter des Überschallflugs soll mit dem XB-1 von Boom Supersonic beginnen. Das Fliegen soll schneller werden - und kohlendioxidneutral.

Schneller als der Schall: Das US-Unternehmen Boom Supersonic hat an seinem Firmensitz in Centennial im US-Bundesstaat Colorado sein erstes Überschallflugzeug enthüllt. XB-1 ist eine verkleinerte Version des künftigen Überschallpassagierflugzeugs Overture. Der Prototyp soll im kommenden Jahr erstmals fliegen.
XB-1 sei das erste von einem Privatunternehmen entwickelte Überschallflugzeug der Welt, sagte Blake Scholl, Gründer und Chef von Boom. Derzeit seien Überschallflugzeuge nur Ausstellungsstücke im Museum. Das ändere sich jetzt: Mit XB-1 läute Boom ein neues Zeitalter des Überschallflugs ein.
Teile des XB-1 wurden 3D-gedruckt
XB-1 ist knapp 21 m lang und hat eine Spannweite von über 5 m. Der schlanke Rumpf und die kleinen gepfeilten Tragflächen sollten für einen möglichst geringen Luftwiderstand sorgen, sagte Greg Krauland, leitender Ingenieur des Projekts. Das Flugzeug besteht aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen. Teile des Flugzeugs kommen aus dem 3D-Drucker, wie Produktionsleiter Mike Jagemann sagte. Das habe es ermöglicht, Teile schnell und vor Ort herzustellen und zu verbauen.
Angetrieben wird XB-1 von drei J85-15-Strahltriebwerken des US-Herstellers General Electric, das für Militärmaschinen entwickelt wurde. Damit wird aber später nicht das Passagierflugzeug ausgestattet: Rolls-Royce wird für Overture ein eigenes Triebwerk entwickeln. Das haben das britische Unternehmen und Boom in diesem Jahr vereinbart.
Der Zweck von XB-1 ist, Erfahrungen zu sammeln für das größere Passagierflugzeug. Overture soll etwa 60 m lang sein und Platz bieten für 65 bis 88 Reisende. Es soll mehr als doppelt so schnell fliegen wie eine konventionelle Verkehrsmaschine. Eine Atlantiküberquerung von New York nach London soll damit nur noch 3,5 Stunden dauern, ein Flug über den Pazifik von Los Angeles nach Sydney 8 Stunden.
Boom will Overture mit synthetischem Treibstoff antreiben. Der Kohlenstoff, der dafür genutzt wird, soll aus der Atmosphäre gewonnen werden. So soll das Fliegen mit dem Flugzeug kohlendioxidneutral werden.
Boom ist im Verzug
Das 2014 gegründete Unternehmen Boom hat das Konzept des XB-1 vor vier Jahren vorgestellt. Geplant war der Erstflug für Ende 2017. Mit der Verzögerung von XB-1 wird sich auch Overture verzögern: Das Flugzeug soll 2026 erstmals abheben. Die Zertifizierung soll 2029 abgeschlossen sein. Laut Boom Supersonic haben mehrere Fluggesellschaften bereits über 70 Overture-Maschinen bestellt.
Seit einigen Jahren arbeiten einige Unternehmen sowie die US-Luft- und Raumfahrtbehörde National Aeronautics and Space Administration (Nasa) daran, Überschallverkehrsflugzeuge zu entwickeln. Ein wichtiger Punkt dabei ist der Lärm: So durfte die Concorde wegen des Überschallknalls schließlich nur über dem Atlantik mit Überschallgeschwindigkeit fliegen. Die US-Luftfahrtbehörde und im Anschluss auch die Behörden anderer Länder hatten Überschallflüge über Land wegen der Lärmbelästigung verboten.
Die Nasa arbeitet deshalb an Techniken, um den Lärm zu reduzieren. Dazu wurden beispielsweise Kampfjets der US-Luftwaffe beim Durchbrechen der Schallmauer fotografiert. Vor zwei Jahren testete die Nasa eine leise Überschallflugtechnik.
Der US-Luftfahrt- und Rüstungskonzern Lockheed Martin baut für die Nasa den Prototyp eines leisen Überschallfliegers. Er soll wie XB-1 ein verkleinerter Technologieträger sein.
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Das hängt ganz vom Wirkungsgrad ab - hier hat der elektrische Motor nun mal von...
Das heißt: Das soll nur davon ablenken, das dieses Flugzeug eben nicht klimaneutral ist...
Ach so als Privatjet für große Firmen, die ihre Leistungsträger von Meeting zu Meeting...
... in Relation zu den Leuchtstofflampen im Hintergrund Mein erster Eindruck war, dass...