Überschallauto: Rekordfahrzeug Bloodhound SSC wird verkauft
Es sollte schneller fahren als jedes Auto zuvor und sogar schneller sein als der Schall. Es war aber langsamer als die Pleite: Das britische Bloodhound Project ist insolvent.

Sang- und klanglos statt Überschall: Nachdem eine Finanzierungsrunde gescheitert ist, ist das Bloodhound Project pleite. Das Rekordauto, das schneller als der Schall sein sollte, steht zum Verkauf.
Bis zu 1.000 Meilen pro Stunde, umgerechnet 1.600 Kilometer km/h, schneller als je zuvor ein Auto, sollte das in Großbritannien entwickelte Bloodhound Supersonic Car (SSC) erreichen und damit den aktuellen Landgeschwindigkeitsrekord von 1.227,99 Kilometern pro Stunde übertreffen. Den hatte Andy Green, Konstrukteur des Bloodhound SSC, im Jahr 1997 selbst aufgestellt.
Der Rekordversuch sollte 2020 oder 2021 auf dem Hakskeen Pan, stattfinden, einem ausgetrockneten See im Nordwesten Südafrikas. 2019 sollte das Fahrzeug dort erstmals Geschwindigkeiten zwischen 800 und 965 Kilometer pro Stunde erreichen. Die aktuelle Bestmarke von 200 Meilen, also 320 Kilometern pro Stunde, erzielte Green 2017 auf dem Flughafen Newquay in Cornwall.
Schneller wird es aber nicht mehr, zumindest nicht mit diesem Eigentümer: Das 2008 gegründete Projekt ist insolvent. Im Herbst hatte das Team angekündigt, dass es Investitionen in Höhe von 25 Millionen britische Pfund, umgerechnet knapp 27,6 Millionen Euro, einwerben wolle. Das ist aber gescheitert. Green hat daraufhin angekündigt, sein Rekordfahrzeug zu verkaufen. Es soll für 250.000 britische Pfund, knapp 276.000 Euro, den Eigentümer wechseln.
Das Überschallauto ist knapp 13,5 Meter lang und an der höchsten Stelle drei Meter hoch. Es fährt auf vier Rädern, die einen Durchmesser von etwa einem Meter haben. Voll getankt wiegt das Gefährt knapp 7,8 Tonnen.
Angetrieben wird das Fahrzeug von einem Raketentriebwerk und einem Eurojet-EJ200-Strahltriebwerk von Rolls-Royce, das auch den Eurofighter Typhoon antreibt. Ein V8-Motor von Jaguar treibt die Pumpe an, die den flüssigen Oxidator in die Brennkammer des Raketentriebwerks pumpt. Insgesamt soll der Bloodhound SCC über 135.000 PS haben.
Der Fahrer sitzt in einem Monocoque, also in einem Cockpit, das aus einem einzigen Teil besteht. Wie das Monocoque eines Formel-1-Renners ist es aus Kohlenstofffaser-verstärktem Kunststoff gefertigt - laut Bloodhound Project ist es das stärkste je gefertigte Cockpit für ein Auto.
Das Projekt war 2008 als Bildungsförderung gegründet worden. Ziel war es dabei, Schüler für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu interessieren.
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Das ist aber Blödsinn, ich musste bisher noch in jedes Auto selbst einsteigen!
Was glaubst du eigentlich berechtigt dich dazu, Kritik als "Missgunst" diffamieren zu...