Über 86.000 Instanzen angreifbar: Fortinet-Lücke von Februar wird aktiv ausgenutzt

Eine seit Monaten bekannte Sicherheitslücke in Systemen des Cybersicherheitskonzerns Fortinet ist auf weltweit mehr als 86.000 Instanzen noch immer nicht gepatcht, obwohl entsprechende Updates schon lange verfügbar sind.
Vor wenigen Tagen nahm die US-Cybersicherheitsbehörde Cisa die Lücke in ihren Katalog aktiv ausgenutzter Schwachstellen auf(öffnet im neuen Fenster) . Angreifer haben also einen Weg gefunden, anfällige Instanzen zu attackieren.
Die Sicherheitslücke ist als CVE-2024-23113(öffnet im neuen Fenster) registriert und wird mit einem CVSS-Wert von 9,8 als kritisch eingestuft. Sie ermöglicht es nicht authentifizierten Angreifern, durch das Übermitteln speziell gestalteter Datenpakete aus der Ferne auf einem Zielsystem ohne jegliche Nutzerinteraktion Schadcode auszuführen.
Wie aus einer schon am 8. Februar veröffentlichten Meldung(öffnet im neuen Fenster) des Herstellers hervorgeht, sind verschiedene Versionen der Fortinet-Produkte FortiOS, FortiPAM, Fortiproxy und Fortiweb von der Lücke betroffen. In der Meldung werden auch die jeweils gepatchten Versionen sowie ein alternativer Workaround genannt. Administratoren sollten angesichts der aktiven Ausnutzung der Lücke dringend handeln.
Mehr als 1.000 anfällige Instanzen in Deutschland
Die Anzahl an Fortinet-Instanzen, die derzeit für CVE-2024-23113 anfällig sind, lässt sich einem Scan der Shadowserver Foundation(öffnet im neuen Fenster) entnehmen. Mit Stand vom 15. Oktober sind es demnach weltweit 86,697 Systeme.
Die meisten dieser Instanzen sind im asiatischen Raum (38.719) sowie Nordamerika (21.269) beheimatet. Aber auch in Europa gibt es immerhin 16.649 für CVE-2024-23113 anfällige Fortinet-Systeme, von denen 1.035 in Deutschland verortet werden.
Wie weitreichend die Folgen einer solchen Fortinet-Lücke sein können, verdeutlichte im Juni ein Bericht des niederländischen National Cyber Security Centre (NCSC). Demnach wurden in den Jahren 2022 und 2023 weltweit mindestens 20.000 Fortinet-Appliances von chinesischen Cyberspionen infiltriert und mit einer Malware namens Coathanger verseucht. Einstiegspunkt war damals die ebenfalls als kritisch eingestufte Sicherheitslücke CVE-2022-42475(öffnet im neuen Fenster) .



