Benutzer müssen sich umgewöhnen
Android-Anwender werden sich ein wenig umgewöhnen müssen, denn großzügige horizontale Wischgesten, wie sie dort möglich sind, öffnen in Ubuntu Phone wahlweise links das bereits erwähnte App-Menü oder rechts den Task-Manager, in dem bereits geöffnete Anwendungen im Vollbildmodus abgelegt werden. Das erinnerte uns an Windows Phone.
Auf dem App-Homescreen liegen ebenfalls bereits geöffnete Anwendungen, hier allerdings als doppelt große Icons, die den Karteikarten von WebOS ähneln. Spätestens hier verzeichneten wir eine gewisse Redundanz in der Benutzeroberfläche, für die wir auch keine Konfigurationsmöglichkeiten fanden. Icons konnten wir ebenso wenig bewegen wie löschen.
Schnellzugriff auf Systemeinstellungen
Die Systemeinstellungen konnten wir entweder mit einem Tipp auf die Symbolleiste zusammengefasst in einem einzigen Menü aufrufen oder einzeln mit einem Wisch von oben nach unten. Noch sind sie spärlich: Wir konnten die Einstellungen zur Bildschirmhelligkeit hinter dem Symbol für die Batterieanzeige entdecken. In den Netzwerkeinstellungen konnten wir uns lediglich mit dem WLAN verbinden. Mit einer bereits entsperrten SIM-Karte konnten wir telefonieren, eine Funktion zur PIN-Abfrage gibt es noch nicht. Außerdem konnten wir keine Daten über das Mobilfunknetz empfangen. Canonical weist in seinen Release Notes explizit darauf hin.
Einstellen konnten wir immerhin die Lautstärke. Zwar gibt es auch ein Menü für das Datum und die Uhrzeit, ändern konnten wir sie aber nicht. Die in der Symbolleiste integrierte Suche funktionierte in den Musik-, Film- und Kontakte-Homescreens, aber nicht im App-Homescreen oder unter "Home".
Rudimentärer Browser
Canonical hat Ubuntu Phone wenige native Anwendungen beigelegt. Neben einem Webbrowser sind das eine Applikation für die Telefonie und den SMS-Versand samt Adressbuch, eine Anwendung für die Kamera, aus der sich eine Bildergalerie aufrufen lässt, und ein Notizbuch. Anwendungen für Twitter, Facebook oder Gmail sind als Unity-Web-Apps umgesetzt.
Der Browser ist eine Eigenentwicklung von Canonical und noch unausgereift. Durch grafiklastige Webseiten lässt sich aber schon recht flüssig scrollen. Rudimentäres Copy-and-Paste haben die Entwickler bei Canonical ebenfalls bereits umgesetzt. Pinch-and-Zoom funktionierte jedoch noch nicht. Den Javascript-Benchmark Octane absolvierte der Browser zwar erfolgreich, aber mit 268 Punkten erwartungsgemäß langsam. Aktuelle Werte von Android-Smartphones liegen im niedrigen vierstelligen Bereich.
Die URL-Eingabe lässt sich mit einem Wisch vom unteren Rand aufrufen. Dort ist auch der Zurückknopf platziert. Hier unterscheidet sich Ubuntu Phone deutlich von anderen mobilen Betriebssystemen.
Mit Spracheingabe
Weitere Optionen konnten wir öffnen, indem wir nochmals vom unteren Rand nach oben wischten und mit dem Finger auf der Bildschirmmitte verharrten, bis ein graues Icon erschien - unter Ubuntu Phone werden keine Tasten benötigt. Das gelang uns allerdings nicht immer, das Icon tauchte mitunter schlichtweg nicht auf. In den Optionen ist beispielsweise der noch funktionslose Befehl für das Öffnen eines neuen Tabs oder für das erneute Laden einer Webseite zu finden. Hier stießen wir auf die in Ubuntu Phone integrierte Spracheingabe, mit der die Browserbefehle umgesetzt werden können.
Apps sollen so viel Platz wie möglich auf dem Bildschirm haben. Das soll laut Canonical eines der Kernkonzepte von Ubuntu Phone sein. Deshalb sind die Optionen in allen Apps nur über den vertikalen Wisch nach oben vom unteren Bildschirmrand umgesetzt. Dort sind am oberen Rand auch Icons von geöffneten Anwendungen untergebracht. Darüber lassen sich die Optionen anderer Anwendungen aufrufen, nicht aber die Anwendung selbst.
Die Kamera-Applikation funktionierte auf unseren beiden Testgeräten sowohl mit der vorder- als auch mit der rückseitigen Kamera. Videos konnten wir noch nicht aufnehmen.
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Ubuntu for Phones: Ungewöhnliches Bedienungskonzept | Fazit |
naja, so dramatisch hat es ja niemand ausgedrueckt! ich sehe es auch so wie du...
Das Problem sind Dinge wie VPN clients oder Routing Software (olsrd), die keine GUI...
GENAU so heiss, dass es wischen nicht erkennt, aber tippen erkennen haette koennen! was...
naja der hervorstehende Rand ist ja eigentlich super, da er das Display schützt wenn man...