Uber und Wundercar: Deutsche haben großes Interesse an Taxi-Alternativen
Alternativen zum Taxi stehen in Deutschland hoch im Kurs - auch wenn die Verwaltungen und die Taxibranche einen Gegenkurs fahren. 10 Millionen Deutsche könnten sich die Buchung alternativer Fahrdienste vorstellen. Bitkom fordert für die Startups nun Rechtssicherheit.

Sie stehen im Kreuzfeuer der Kritik: Unternehmen, die Alternativen zum Taxi anbieten. Politik und die sich dadurch bedroht fühlenden Taxiunternehmen laufen Sturm gegen die Markteintritte von Uber und Wundercar. In Hamburg sind beide Dienste sogar verboten worden, in Berlin wurde eine einstweilige Verfügung erlassen. Doch das Problem würde sich ganz von allein lösen, wenn die Kundschaft kein Interesse an der Dienstleistung hätte. Dem ist nicht so, wie eine repräsentative Studie im Auftrag des Bitkom-Verbands zeigt.
Etwa 10 Millionen Deutsche können sich vorstellen, Fahrten mit Uber oder Wundercar zu buchen - das entspricht 14 Prozent der Gesamtbevölkerung. Das ist nicht die Mehrheit, aber eine interessante Zielgruppengröße.
Die Online-Dienste vermitteln Fahrten - sowohl als Mietlimousine mit professionellen Fahrern als auch mit Privatpersonen in deren eigenen Autos. Letztere Dienstleistung steht im Mittelpunkt der Kritik: Die Privatfahrer haben in der Regel keine Personenbeförderungserlaubnis. Bei den Limousinendiensten wird beanstandet, wenn sie unterwegs nach Abschluss der Fahrt wieder neue Gäste aufnehmen - und dann so agieren wie ein Taxi.
Der Studie nach haben die Befragten in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern, in denen die Anbieter derzeit aktiv sind, schon Erfahrungen machen können. Bereits 13 Prozent der Bewohner dieser Städte haben einen solchen Dienst einmal ausprobiert und weitere 12 Prozent sind interessiert.
Rechtssicherheit für Uber und Co gefordert
"Die Angebote der Start-ups gehen flexibel auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer ein. Sie sind die ideale Ergänzung zu Bussen, Bahnen und Taxis", so Ulrich Dietz vom Bitkom. "Die Angebote haben einen Nerv getroffen und stoßen auf eine rege Nachfrage. Die jungen Unternehmen brauchen jetzt vor allem Rechtssicherheit", sagte Dietz im Hinblick auf die Versuche, die neue Konkurrenz von Taxis zu verbieten. Eigentlich könnte aber nur eine Änderung der Rechtslage dafür sorgen, dass diese Dienste auf juristisch einwandfreiem Boden stehen.
"Eine Abschottung des Marktes zum Schutz der bestehenden Anbieter darf es nicht geben. Die Politik will Deutschland zur Start-up-Nation machen. Und so darf sie neue Geschäftsmodelle nicht durch den Schutz traditioneller Angebote von vornherein zunichtemachen", meint Dietz.
Wundercar vermittelt über das Internet Fahrer, die den Kunden chauffieren. Das soll grundsätzlich nichts kosten, doch man könne ein Trinkgeld in beliebiger Höhe zahlen. Das erfolgt bargeldlos übers Netz und Wundercar erhält davon 20 Prozent. Der Dienst wurde in Hamburg ebenso verboten wie Uber Pop. Beide Anbieter wollen trotzdem weitermachen.
In zahlreichen europäischen Städten hatten Taxifahrer Mitte Juni 2014 gegen die neue Internetkonkurrenz demonstriert. Über die Apps wird nach Ansicht der Taxifahrer versucht, die strenge Regulierung des Taxibetriebs auszuhebeln. Uber und ähnliche Anbieter betreiben keine eigene Fahrzeugflotte, sondern sind Vermittler zwischen selbstständigen Fahrern und Fahrgästen.
Die Berliner Taxivereinigung ließ dem US-Unternehmen per einstweiliger Verfügung untersagen, in Berlin mit der Smartphone-App Uber einen taxiähnlichen Verkehr mit Limousinen zu betreiben. Bei den Fahrern handele es sich um Mietwagenunternehmer, die laut Gesetz verpflichtet seien, nach der Fahrt an ihren Betriebssitz zurückzukehren, was sie nicht täten, argumentieren die Taxiunternehmen.
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Diese Gefälligkeit ist wirklich lustig. Wenn man lust hat Leute durhc die gegend zu...
Diese Diskussion ist meiner Ansicht nach hinfällig. Es würde so oder so nur als...
Angenommen, der Taxi-Dienst wäre qualitativ wirklich besser, dann würden die Kunden nur...