Uber: Manager droht kritischen Journalisten
Frustriert wegen negativer Presseberichte hatte ein Uber-Manager damit gedroht, mit einem eigenen Spezialistenteam private Informationen über Kritiker zutage zu fördern. Eigentlich sollten die Äußerungen nicht an die Öffentlichkeit gelangen.

Er könne sich vorstellen, Spezialisten einzustellen, um private Informationen über Kritiker auszuforschen, sagte der hochrangige Uber-Manager Emil Michael auf einer geschlossenen Veranstaltung. Dort war zufällig auch ein Redakteur der US-Webseite Buzzfeed. Sowohl Michael als auch Uber dementierte umgehend die Pläne, die aber mittlerweile für Aufregung sorgten.
Eigentlich sollten von dem Treffen keine Zitate verbreitet werden - dem Buzzfeed-Redakteur hatte dies allerdings niemand gesagt. So veröffentlichte die Webseite, dass Michael darüber sprach, für eine Million Dollar Spezialisten für die Ausforschung von Gegnern sowie Journalisten anzuheuern. Diese könnten kritische Reporter und ihre Familien durchleuchten und unangenehme Fakten aus deren Privatleben ermitteln. Namentlich erwähnte er die amerikanische Bloggründerin Sarah Lacy, die Uber mehrfach scharf kritisiert hatte.
Nur Gedankenspiele
Konkrete Pläne habe es aber nie gegeben, sagten sowohl Michael als auch Uber-Sprecherin Nairi Hourdajian am nächsten Tag zu Buzzfeed. Es seien nur seine eigenen Gedankenspiele gewesen, sagte Michael. Die Äußerungen seien wegen der Frustration über die seiner Meinung nach sensationsheischenden Presseberichte über seine Firma gefallen. Sie seien aber in jedem Falle falsch gewesen.
Bis dahin hatten aber schon diverse amerikanische Journalisten angekündigt, ihre Uber-Konten zu löschen. Spekuliert wurde etwa darüber, dass Uber auf die Reisedaten einzelner Journalisten zugreifen könnte, die bei dem Fahrdienstvermittler gespeichert worden sind. Dass das möglich ist, hatte laut Buzzfeed zuvor ein weiterer Uber-Manager demonstriert. Er verschaffte sich Zugang zu dem Profil von Buzzfeed-Redakteurin Johana Bhuiyan, um Ubers Einstellungen zur Privatsphäre zu demonstrieren. Laut Bhuiyan geschah das ohne ihre Zustimmung.
Uber ist nach einer Finanzierungsrunde von 1,2 Milliarden Dollar in diesem Jahr eines der reichsten Startups und will sich laut Medienberichten bis zu zwei Milliarden Dollar mehr bei Investoren besorgen. Der Fehltritt Michaels erscheint besonders peinlich, da die Firma im Sommer David Plouffe, den früheren Wahlkampfmanager von US-Präsident Barack Obama, als politischen Berater engagierte.
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Unter Null? Die zahlen doch nichts, das sind ja nur Privatfahrten, bei denen man...
Max Mustermann. Oder meinst du das es Zufall ist, dass die Stadt Musterhausen heißt? :D
Welches gute Angebot ....welcher Firma ......
vorallem: Warum sollte man mit dem Gedankenspielen wenn von vornherein klar ist, dass es...