Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Type 100: Chinesischer Panzer mit Drohnen und AR an Bord

Der chinesische Kampfpanzer Type 100 kann Ziele jenseits der Reichweite der Hauptkanone bekämpfen. Dazu sind zwei Drohnen an Bord.
/ Andreas Donath
8 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
PLA Type 100 (Bild: Weibo)
PLA Type 100 Bild: Weibo

Es gibt neue Details zum Type-100-Panzer der chinesischen Volksbefreiungsarmee, der bei der Militärparade zum 80. Jahrestag des Sieges über Japan vorgestellt wurde. Das Fahrzeug ist nur 40 Tonnen schwer und mit einer 105-mm-Kanone mit Autoloader ausgerüstet, der Turm ist besatzungsfrei.

Wie die chinesische Publikation Global Times(öffnet im neuen Fenster) berichtet, handelt es sich um ein stark vernetztes Fahrzeug, um im Gefecht Informationen sowohl von anderen Panzern und Fahrzeugen als auch von Hubschraubern, Flugzeugen sowie von anderen Truppengattungen nahezu in Echtzeit zu erhalten und zu verarbeiten.

Die dreiköpfige Besatzung soll über Headsets verfügen, die Informationen von den Sensoren des Panzers zeigen sollen. Auch ein Teil der Panzersteuerung soll mithilfe der Headsets möglich sein.

Der Type 100 verfügt dem Bericht nach über zwei Drohnen, deren Startbehälter am Heck befestigt sind. Damit soll sich die Panzerbesatzung ein Lagebild außerhalb ihrer Sichtreichweite vom Boden aus verschaffen, um Ziele aufzuklären und andere Informationen zu gewinnen.

Die Besatzung sitzt nebeneinander in einem Mock-up, das das Kampfraum des Panzers zeigen soll; links der Fahrer, in der Mitte der Richtschütze und rechts der Kommandant.

Das Fahrzeug ist mit einem Hybridantrieb mit einer Kombination aus Dieselmotor und Elektroantrieb ausgerüstet, wobei die Gesamtleistung mit 1.500 PS (1.118 kW) angegeben wird. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 80 km/h auf der Straße liegen, im Gelände entsprechend darunter.

Neben dem Platz für die eigentliche Kampfpanzerbesatzung ist ein Transportraum für drei bis vier Infanteristen integriert, die wie bei einem Schützenpanzer abgesetzt werden können. Dieses Prinzip wurde offenbar von den israelischen Merkava-Panzern übernommen, die teilweise Infanterie transportieren können, wenn sie auf einen Teil der sonst mitgeführten Munition verzichten.

Westliches Vorbild kommt aus Deutschland

Der Prototyp des Panther KF51 von Rheinmetall , den das Unternehmen im Juni 2022 vorstellte, verfolgt an einigen Stellen ein ähnliches Konzept: Die Besatzung kann Aufklärungsdrohnen einsetzen, um die Rundumsicht im Nahbereich und in urbanen Gelände zu erweitern. Darüber hinaus lässt sich im Turm ein Starter für die Loitering-Munition Hero 120 integrieren, eine Drohnenwaffe, die Ziele jenseits der direkten Sichtlinie autonom aufspüren und bekämpfen kann.

Auch dieses Fahrzeug kann Informationen von unbemannten Plattformen empfangen, verarbeiten und in Echtzeit mit anderen Einheiten teilen – ein Konzept, das Rheinmetall als plattformübergreifendes Sensor-Shooter-Netzwerk bezeichnet und die klassische Rolle des Kampfpanzers grundlegend erweitert.


Relevante Themen